Smartphones mit optischem Zoom Blog

Darum solltest Du ein Smartphone mit optischem Zoom kaufen

Nicht immer bist Du beim Fotografieren nah genug am Motiv, um die Hauptkamera zu verwenden. Zoom muss her – entweder digital oder optisch. Digital-Zoom stellt dabei die ältere und simplere Variante dar. Wer jedoch 5- oder gar 10-fach vergrößern möchte, braucht ein Smartphone mit optischem Zoom. Modelle wie das Huawei P40 Pro, Samsung Galaxy S23 Ultra und iPhone 15 Pro Max erfüllen diesen Wunsch.

Doch wie funktioniert optischer Zoom mit dem Smartphone eigentlich? Welche Vorteile erwarten Dich, hat optischer Zoom auch Schwächen, und benötigst Du unbedingt ein High End-Phone, um ihn zu nutzen? In diesem Artikel erhältst Du die Antworten. Anschließend stellen wir beliebte Smartphones vor, die in Sachen Zoom besonders überzeugen können.

Optischer vs digitaler Zoom

Optischer vs digitaler Zoom – der Unterschied

Egal, ob mit dem Smartphone oder der Digital-Kamera – um Motive zu vergrößern, gibt es zwei Möglichkeiten:

Digitaler Zoom

Digitaler Zoom stellt die einfachste Variante dar. Hier vergrößerst Du nicht das Motiv selbst – etwa durch längere Kamera-Objektive oder ein Prisma. Stattdessen wird lediglich der Bildausschnitt an den Rändern zugeschnitten und verkleinert. Das funktioniert selbst mit älteren Smartphones problemlos.

Der Nachteil: Je weiter Du digital hineinzoomst, desto stärker werden einzelne Bildpunkte sichtbar. Vor allem bei Kameras mit niedriger Auflösung (unter 50 MP) erscheint das Bild schnell pixelig und unscharf.

Optischer Zoom

Optischer Zoom verlängert die Brennweite – also den Abstand zwischen Linse und Fokus. Das Motiv erscheint größer. Es gibt sowohl Linsen mit starrem optischem Zoom als auch Objektive, bei denen sich die Vergrößerung nahtlos regeln lässt. In beiden Fällen ist der Vorteil klar: Fotos gelingen wesentlich schärfer als mit digitalem Zoom, da die volle Sensorgröße genutzt werden kann. Detailverluste durch „Abschneiden“ der Ränder hast Du nicht zu befürchten.

Eine Einschränkung gibt es allerdings: Je stärker die Vergrößerung, desto anfälliger ist das Bild für Wackler. Stative – aber auch optische oder elektronische Bildstabilisierung an der Kamera – können diesen Effekt ausgleichen.

Optischer Zoom mit dem Smartphone – so funktioniert’s

Sehen wir uns nun an, auf welche Arten sich optischer Zoom mit dem Smartphone nutzen lässt.

Option 1 – Telefoto-Kamera

Telefoto-Kameras wurden spätestens mit dem 2016 erschienenen iPhone 7 Plus salonfähig. Sie besitzen eine größere Brennweite als reguläre Smartphone-Linsen (meist 50 mm oder mehr) sowie einen kleineren Blickwinkel, um Motive zu vergrößern. Da das Bild nicht zugeschnitten werden muss, bleiben Details besser erhalten als beim digitalen Zoom.

Ein Problem ist die Reichweite. Die meisten Telefoto-Kameras bieten maximal 2- oder 3-fache Vergrößerung. Weit entfernte Objekte kannst Du damit kaum einfangen. Wollte man dieses Problem lösen, müsste die Brennweite – und damit der Abstand zwischen Linse und Sensor – erhöht werden. Die Telefoto-Kamera würde deutlich aus dem Gehäuse des Smartphones ragen.

Dass dies bereits versucht wurde, zeigt das Samsung Galaxy S4 Zoom aus dem Jahr 2013. Auf dessen Rückseite prangte eine massive, ausfahrbare Kamera mit 10x Zoom. Allerdings erhöhte sich damit auch das Gewicht: Mit 208 g war das Galaxy S4 Zoom vielen Nutzern zu schwer und unhandlich. Dementsprechend legte Samsung dieses „Experiment“ schnell wieder auf Eis. Eine Alternative musste her.

Periskop Linse

Option 2 – Periskop-Linse

Periskop-Linsen versprechen die Vorteile von optischem Zoom im schlanken Design. Wer beim Namen übrigens an Uboot-Instrumente denkt, hat recht. Die Funktionsweise ist ähnlich: Auf der Rückseite der Kamera sitzt ein Prisma, das Lichtstrahlen im 90° Winkel reflektiert und durch eine Röhre zum Sensor weiterleitet. Dort werden sie in Bildinformationen umgewandelt. Auf seinem Weg passiert das Licht eine oder mehrere Linsen. Diese sorgen für die Vergrößerung.

Der Vorteil: Periskop-Kameras können flach auf der Rückseite des Smartphones verbaut werden. Ein schweres, sperriges Ausfahr-Objektiv wie beim Galaxy S4 Zoom ist nicht nötig. So liegt das Handy trotz Zoom noch wackelfrei auf dem Tisch und das Gewicht fällt geringer aus.

Welches Smartphone die Periskop-Linse „erfunden“ hat, lässt sich heute nur noch schwer sagen. Salonfähig wurde sie jedoch durch das Huawei P30 Pro (2019). Dieses Smartphone lieferte per Prisma und Linse erstmals 5-fachen optischen Zoom. Ein Jahr später erschien das Huawei P40 Pro+ mit 10-facher Vergrößerung. Seitdem gehören Periskop-Linsen fest zur Ausstattung von Smartphones. Samsung, Xiaomi und Apple setzen sie für ihre hochpreisigen Geräte ein.

5x oder 10x – welche Vergrößerung ist besser?

Periskop-Linsen mit 10x Zoom bieten einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu 5x-Varianten: Du kannst Motive doppelt so stark vergrößern, bevor der digitale Zoom einspringt und Details verlorengehen.

Doch diese Reichweite hat ihren Preis: Linse und Sensor müssen kleiner designet werden. Das erschwert nicht nur das Fotografieren in der Dämmerung, da weniger Licht eingefangen wird. Auch die Auflösung – und damit die Schärfe – fällt geringer aus.

Ein Kompromiss ist gefragt. Wer lediglich auf mittlere Entfernungen fotografieren möchte, ist mit einer 5x Periskop-Kamera gut beraten. 10-facher optischer Zoom lohnt sich dagegen, wenn Dein Motiv sehr weit weg ist: etwa bei Sportveranstaltungen. Auch wer gerne Tiere im Zoo oder der freien Natur fotografiert, sollte diese Zoom-Stufe erwägen.

Noch höhere Zoom-Stufen dank KI

Spätestens ab der 10-fachen Vergrößerung stoßen Periskop-Kameras an ihre Grenzen – schließlich können auch sie nicht unbegrenzt lang gebaut werden. Um trotzdem noch weiter zu zoomen, gibt es zwei Möglichkeiten.

Zum einen kombinieren Smartphones mehrere Aufnahmen der Periskop-Linse und fügen sie zu einem neuen Bild zusammen. Das Ganze nennt sich Hybrid Zoom. Detailverluste, die bei herkömmlichem digitalem Zoom entstehen, werden so ausgeglichen.

Geht es dann in den Bereich von 50x oder gar 100x Zoom, kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Dafür gibt es kaum ein besseres Beispiel als Samsung Space Zoom. Mit dem Samsung Galaxy S23 Ultra kannst Du sogar den Mond fotografieren. Einzelne Krater sind deutlich sichtbar. Bei aller Begeisterung sollte Dir jedoch im Klaren sein: Es handelt sich nicht mehr um ein „echtes“ Bild. Stattdessen erkennt die KI, welches Motiv gerade fotografiert wird, und ergänzt fehlende Bildinformationen. Anders gesagt: Sie verbessert Fotos nicht nur, sondern erschafft neue.

Fotografierst Du detailreiche Objekte, z. B. Hochhäuser in der Ferne, zeigt sich: Wirklich brauchbar sind Fotos jenseits von 20x Zoom kaum noch. Eher schon eignet sich diese Vergrößerung als Ersatz für das Fernglas – oder als Party-Gag.

Telefoto- oder Periskop-Kamera – was ist besser?

Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an! Auf geringe Distanzen liefert eine Telefoto-Kamera meist die besseren Ergebnisse, da Linse und Sensor größer ausfallen. Dieser Unterschied zeigt sich vor allem in dunklen Bereichen des Fotos.

Die Periskop-Kamera springt erst ein, wenn eine bestimmte Zoom-Stufe (2x oder 3x) überschritten wird. Sie liefert dann nahezu verlustfreien Zoom bis 5x oder gar 10x. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass fast alle Smartphones mit Periskop-Kamera auch eine Telefoto-Kamera besitzen. Beide Linsen ergänzen sich gegenseitig.

Beachte jedoch: Egal, ob Telefoto oder Periskop – sobald es dunkel wird, stoßen beide Kameras an ihre Grenzen. Ihre Sensoren sind zu klein, um genug Licht einzufangen. Spätestens nachts übernimmt daher automatisch die Hauptkamera mit Digital-Zoom.

Smartphones mit optischem Zoom

Die besten Smartphones mit optischem Zoom

Kommen wir nun von der Theorie zur Praxis! Wer ein Smartphone mit optischem Zoom kaufen möchte, hat heute mehr Auswahl denn je. Folgende Modelle sind besonders empfehlenswert:

Samsung Galaxy S23 Ultra

Gestochen scharfe Aufnahmen vom Mond haben das S23 Ultra berühmt gemacht. Doch Zoom ist bei diesem Smartphone weit mehr als eine Spielerei. Gleich zwei Kameras kommen zum Einsatz: eine 10 MP Tele-Linse mit 3x Vergrößerung und eine 10 MP Periskop-Kamera, die 10-fache Vergrößerung liefert. Diese Kombination macht das S23 Ultra für alle interessant, die weit – und verlustfrei – in die Ferne schweifen möchten. Digital ist sogar bis zu 100-fache Vergrößerung möglich. So viel Zoom bieten aktuell nur die wenigsten Smartphones.

Übrigens setzt Samsung beim Nachfolger, dem Galaxy S24 Ultra, auf 50 MP und 5-fachen optischen Zoom. Die Reichweite fällt hier geringer aus. Dafür jedoch erhältst Du einen größeren Sensor, sodass Fotos auf mittlere Entfernung noch schärfer gelingen.

iPhone 15 Pro Max

Das Samsung Galaxy S23 Ultra galt lange Zeit als „König des Zooms“ – bis es Konkurrenz von Apple bekam. Auf dem Papier wirkt die Periskop-Kamera des iPhone 15 Pro Max schwächer: Statt 10-fachem Zoom kannst Du optisch nur 5-fach vergrößern. Dafür sorgt ein 12 MP-Sensor für mehr Schärfe auf mittleren Distanzen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist 3D sensor‑shift OIS: Der Sensor bewegt sich bis zu 10.000-mal pro Sekunde. So werden Wackler – ein häufiges Problem beim Heranzoomen – besser ausgeglichen als je zuvor.

Sony Xperia 1 V

Wenn es um den besten Zoom geht, darf auch der Kamera-Gigant Sony nicht unerwähnt bleiben. Im Juli 2023 erschien das Xperia 1 V – und dessen Periskop-Kamera hat es in sich. Zu 12 MP und bis zu 5,2-facher optischer Vergrößerung gesellt sich ein Feature namens Continuous Optical Zoom. Die Linsen zwischen Prisma und Sensor bewegen sich, um eine variable Brennweite zu ermöglichen. Du kannst also nahtlos im Bereich von 3,5 bis 5,2x heranzoomen. Zum Vergleich: Andere Smartphones müssen hier den digitalen Zoom verwenden, was immer zu Detailverlusten führt.

Vivo X100 Pro

Wenn Du optischen Zoom nutzen möchtest, kommen nicht nur die neusten Smartphones infrage. Das Vivo X100 Pro erschien Ende 2021. Zwar erwartet Dich „nur“ 4,3-fache optische Vergrößerung. Dafür verbaut Vivo einen 50 MP-Sensor, der Details auf mittlere Entfernungen gestochen scharf zur Geltung bringt. Auch die große Blende hat Vorteile: Wer bei schlechtem Licht heranzoomen möchte, findet kaum eine bessere Option als das Vivo X100 Pro.

Huawei P40 Pro

Toller Zoom zum kleinen Preis erwartet Dich mit dem 2020 erschienenen P40 Pro – kein Wunder, denn Huawei hat Periskop-Kameras erst richtig bekannt gemacht. Per optischem Zoom kannst Du Szenen 5-fach vergrößern – digital 50-fach. Zugegeben: In Sachen Schärfe und KI-Optimierung wurde das P40 Pro mittlerweile von jüngeren Konkurrenten eingeholt. Dafür kostet dieses Smartphone deutlich weniger. Ein Tipp: Wenn Du Wert auf 10-fachen optischen Zoom legst, empfehlen wir das Huawei P40 Pro+.

Google Pixel 8 Pro

Gibt es den perfekten Kompromiss aus Vergrößerung und Schärfe? Wenn ja, könnte Google ihn gefunden haben. Das 2023 erschienene Pixel 8 Pro besitzt eine Telekamera mit 48 MP und 5-fachem optischem Zoom. So bleiben Details über alle Vergrößerungsstufen erhalten. Auch ein 30x Digitalzoom ist mit dabei. Selbst auf maximaler Stufe kannst Du Inhalte noch deutlich erkennen. Das verwundert nicht, denn als KI-Experte versteht es Google meisterhaft, Fotos per Software zu optimieren.  

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