Was haben Smartwatches, Wallboxen, GPS-Tracker und Smart Home-Geräte gemeinsam? Richtig, sie alle gehören zum sog. „Internet der Dinge“. Die Gadgets verbinden sich mit anderen Geräten und Systemen, um das Leben ihrer Nutzer komfortabler zu machen. Doch was heißt das genau? In dieser Übersicht erläutern wir anhand von Beispielen, wie Du als Verbraucher vom Internet of Things profitieren kannst.
Was ist das Internet of Things?
Der Begriff „Internet of Things“ (IoT) wirkt auf den ersten Blick ominös – wie ein weiteres Schlagwort neben „Metaverse“ und „Web 4.0“. Außerdem impliziert er, dass es noch ein anderes Internet gibt. Man könnte dieses als „Internet der Menschen“ beschreiben. Z. B. ist es heute gang und gebe, per PC oder Smartphone Informationen zu googlen, Dateien herunterzuladen oder sich mit anderen auszutauschen. Akteur ist hierbei ein menschlicher Nutzer. Das Internet der Dinge geht aber noch einen Schritt weiter.
Nun nämlich sind es nicht mehr nur Personen, die auf das Internet zugreifen, sondern Geräte. Diese vernetzen sich selbstständig untereinander, tauschen Informationen aus und regulären ihre Arbeitsabläufe, ohne dass ein Nutzer eingreifen muss. Mit anderen Worten: Sie sind „smart“. Ein Beispiel gefällig? In der Industrie 4.0 sorgen intelligente Roboter für mehr Effizienz, geringere Ausfallzeiten und weniger Wartungsaufwand, indem sie mit anderen Robotern kommunizieren.
Dasselbe gilt auch für den privaten Bereich – nur, dass hier nicht die Effizienz im Vordergrund steht. Stattdessen macht das Internet der Dinge unseren Alltag komfortabler, sicherer und flexibler. Folgende Anwendungsgebiete sollen dies verdeutlichen:
Smart Home-Geräte
Smart Home-Geräte decken eine große Bandbreite ab – von der Sprach-Assistentin Alexa im Wohnzimmer bis zur vollautomatischen Beleuchtung. Eines jedoch haben diese Geräte gemeinsam: Als Teil des Internet of Things vernetzen sie sich sowohl mit ihren Nutzern als auch mit anderen smarten Systemen. Dazu ein paar Beispiele:
- Statt die Heizung automatisch zu steuern, stehen heute smarte Radiatoren bereit. Diese greifen auf Online-Wetterdaten zurück und wissen daher schon im Vorfeld, wann es Zeit zum Heizen wird.
- Mithilfe smarter Kameras kannst Du in Deiner Wohnung nach dem Rechten sehen, auch wenn Du gar nicht zuhause bist. Dafür loggst Du Dich einfach per Web-Browser oder App ein.
- Intelligente Waschmaschinen stehen in ständigem Kontakt zur Photovoltaik-Anlage – und starten den Waschgang dann, wenn am meisten Solarstrom zur Verfügung steht.
- Rauchmelder, die lediglich laute Geräusche machen, waren gestern. Stattdessen sind smarte Modelle mit dem Internet verbunden und senden im Ernstfall automatisch einen Notruf.
- Keine Lust auf Einkaufen? Smarte Kühlschränke erledigen diesen Job für Dich. Nicht nur werden Lebensmittel im Inneren gescannt. Auf Wunsch schreibt der Kühlschrank sogar Einkaufslisten und bestellt selbstständig Nachschub.
Bereits jetzt analysieren Haushaltsgeräte das Verhalten ihrer Nutzer – und wissen z. B., wann diese für gewöhnlich nach Hause kommen. Werden zusätzlich biometrische Daten erfasst, kann die Funktionsweise noch individueller angepasst werden: Man denke nur an eine Beleuchtung, die je nach aktueller Gemütslage ein bestimmtes Licht wählt – oder an smarte Wecker, die ihren Nutzer in der optimalen Schlafphase und mit dem genau richtigen Weckton wecken.
Was für Otto Normalnutzer nach Luxus klingen mag, bringt auch ganz handfeste Vorteile. So kann ein smartes Zuhause Senioren dabei unterstützen, ihren Tagesablauf zu bewältigen, die Vitalwerte überwachen und im Notfall sofort Hilfe anfordern. Dies könnte die Pflege in Zukunft revolutionieren – und ein Leben in den eigenen vier Wänden erleichtern.
Tracker
„Wo habe ich meine Schlüssel hingelegt?“ Diese Frage gehört mit dem Internet of Things der Vergangenheit an – zumindest, wenn man sich den Markt für Tracking-Devices ansieht.
Doch was ist ein Tracker? Vereinfacht gesagt, handelt es sich um ein Gerät, das sich aus der Ferne per GPS orten lässt. Die Signale werden zu einem Server und anschließend auf eine App geschickt. So siehst Du – eine Internetverbindung vorausgesetzt – stets, wo sich der Tracker gerade befindet. Folgende Einsatzgebiete sind besonders beliebt:
Diebstahlschutz
Tracker lassen sich unauffällig an Fahrzeugen wie Autos, Motorrädern und E-Bikes anbringen. Werden diese dann gestohlen, kannst Du bzw. die Polizei deren Bewegung nachverfolgen. Um eine Ortung möglichst lange zu ermöglichen, punkten Tracker mit niedrigem Energieverbrauch. Je nach Modell hält die Batterie bis zu 12 Monate mit einer einzigen Ladung.
Gegenstände
Wer seine Schlüssel gerne einmal im Haus verlegt, kann sich mit Trackern gegen dieses Problem wappnen. Sog. „Finder“ haben meist nur eine geringe Reichweite, sind dafür aber präzise. Manche Modelle zeigen die Position auf wenige Meter genau an, was die Suche erleichtert. Zur Ortung kommt meist Bluetooth oder Ultrabreitband (UWB) zum Einsatz.
Haustiere
Nicht nur Gegenstände lassen sich mit Trackern orten. Auch Modelle für Haustiere stehen zur Verfügung. Ist Dein Vierbeiner z. B. ausgebüxt, kannst Du Ihn so ganz einfach finden – und damit nicht genug: Haustier-Tracker erlauben es auch, Zonen festzulegen, und senden sofort ein Warnsignal, wenn das Tier diese Zone verlässt. Die Modelle können unauffällig am Halsband befestigt werden und sind meist wasserdicht.
Personen
Tracking von Personen – das mag auf den ersten Blick nach Kontrollzwang klingen. Tatsächlich jedoch gibt es Situationen, in denen die Ortung sinnvoll ist. Man denke hier nur an demenzkranke Angehörige. Dazu kommt: Tracker für Kinder geben Eltern ein Gefühl der Sicherheit, denn so lässt sich nicht nur der Standort nachverfolgen. Auch eine SOS-Taste für den Notfall ist in vielen Geräten integriert.
Smartwatches für Kinder
Kaum ein Gadget verkörpert die Errungenschaften des „Internet of Things“ so sehr wie Smartwatches. Diese können weit mehr, als nur die Uhrzeit anzuzeigen. Stattdessen bieten sie viele Funktionen, für die früher ein Smartphone oder PC notwendig war – nur eben am Handgelenk.
Smartwatches für Kinder erfüllen darüber hinaus einen weiteren Zweck. Sie lassen sich als GPS-Tracker verwenden und zeigen den Standort des Sprösslings zu jeder Zeit. Für viele Eltern ist dies Grund genug, ihrem Nachwuchs eine smarte Uhr zu kaufen. Dazu kommen weitere nützliche Features:
- Sofern eine LTE-Funktion vorhanden ist, lassen sich Smartwatches zum Telefonieren verwenden. So bleiben Kinder auch dann erreichbar, wenn sie kein Handy dabeihaben.
- Wie bei den oben genannten GPS-Trackern ist oft eine SOS-Taste vorhanden, mit der das Kind ein Notsignal senden kann.
- Timer und Erinnerungen helfen Kindern schon in frühen Jahren dabei, sich zu organisieren und keine wichtigen Termine zu vergessen.
- Auch das Entertainment kommt nicht zu kurz. Spiele und Lernsoftware sind auf vielen Kinder-Smartwatches bereits vorinstalliert – genau wie ein Player für die Lieblingsmusik. Apps lassen sich dagegen meist nicht installieren.
- Kinder- und Jugendschutz hat oberste Priorität, und so gehört eine Kindersicherung stets dazu. Eltern können so das Nutzungsverhalten überwachen und einschränken. Außerdem erledigen viele Smartwatches diese Aufgabe automatisch – und geben beispielsweise nur Inhalte frei, die für das Alter des Kindes angemessen sind.
- Zu guter Letzt spielt die Robustheit eine Rolle. Wenn Dein Kind die Uhr stets am Arm trägt, sollte das gute Stück wasserdicht sein. Zum Glück gibt es viele Modelle mit IP67 oder IP68, die dieses Kriterium erfüllen. Auch ein Display-Schutz in Form von gehärtetem Glas ist sinnvoll – schließlich sollen beim Herumtollen keine Kratzer in den Bildschirm gelangen.
Wallboxen
Wallboxen kommen vielleicht nicht als erstes in den Sinn, wenn Du an das „Internet of Things“ denkst. Schließlich dienen diese Geräte schlicht dem Aufladen von Elektro-Autos. Doch auch hier hat das smarte Design längst Einzug gehalten.
Per Internetverbindung bietet Dir Deine Wallbox eine Fülle an Funktionen: So kannst Du beispielsweise das Laden aus der Ferne überwachen; Ein Blick auf die Smartphone-App genügt, um den Fortschritt zu sehen, und genau so einfach lässt Du Dir den Verbrauch anzeigen – oder Du planst den Ladevorgang zu einer bestimmten Zeit.
Und was ist mit der Vernetzung – einem Hauptmerkmal des IoT? Auch diese ist bei smarten Wallboxen gegeben. Wird das Gerät z. B. an eine Photovoltaik-Anlage gekoppelt, startet der Ladevorgang genau dann, wenn gerade Strom im Überfluss vorhanden ist. So lässt sich der Eigenverbrauch erhöhen, und die Solaranlage wird noch profitabler.