Das iPhone 12 wurde als offizieller Nachfolger des 2019 erschienenen iPhone 11 angekündigt. Worin liegen die Unterschiede, für wen lohnt sich das Upgrade und was bietet das neue iPhone? Wir bringen Licht ins Dunkel.
Design
Das Design des neuen iPhones orientiert sich an den früheren Modellen, dem iPhone 4 und 5. Es herrschen klare Kanten vor, nicht abgerundete wie beim Vorgänger iPhone 11. Die Notch hat Apple auch bei seinem neuen Flaggschiff beibehalten. Das iPhone 12 und 12 mini sind in fünf Farben erhältlich (Schwarz, Weiß, Rot, Blau und Grün), während das iPhone 12 Pro und Pro Max in vier Farben erhältlich sind (Graphit, Silber, Gold und Pazifikblau). Apple hat den Rand um die Super Retina XDR-Displays bei allen neuen iPhone-Modellen geschmälert, was zu einem etwas größeren Verhältnis zwischen Display und Gesamtgröße des Smartphones führt. Laut Apples Messungen ist das 6,1 Zoll große iPhone 12 an die 11 Prozent dünner, 15 Prozent kleiner und 16 Prozent leichter als das 6,1 Zoll große iPhone 11.
Das iPhone 12 der Einstiegsklasse ist das 5,4 Zoll große iPhone 12 mini, mit dem Apple eine neue Größe einführt. Das iPhone 12 ist 6,1 Zoll groß und somit ähnlich groß ist wie das normale iPhone 11. Die Pro-Versionen des neuen iPhones gibt es auch in zwei Größen: 6,1 Zoll beim iPhone 12 Pro und 6,7 Zoll beim iPhone 12 Pro Max. Das iPhone 11 Pro und das iPhone 11 Pro Max sind 5,8 Zoll beziehungsweise 6,7 Zoll groß. Insgesamt bietet Apples neues iPhone 12-Sortiment mehr Auswahl als das iPhone 11-Programm.
Neu beim iPhone 12: der magnetische MagSafe-Anschluss an der Rückseite des Smartphones. Dank dieses Anschlusses kann magnetisches Zubehör einfach an die Rückseite angedockt werden. Auch das neue induktive Ladegerät richtet sich automatisch auf die optimale Position aus und erlaubt so optimiertes Laden. Die größte Designänderung ist das Ceramic Shield-Display bei jedem iPhone 12-Modell. Dabei handelt es sich um einen Schutz für das Display, der Stürze, Kratzer und Abnutzungserscheinungen besonders gut abhalten soll. Apple verspricht eine vierfach bessere Sturzfestigkeit im Vergleich zur iPhone 11-Serie.
Display
Beim Display heißt es OLED vs. LCD, aber welches iPhone bietet den besseren Bildschirm? Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn die Displays beider iPhones sind spitze. Sowohl das iPhone 11 als auch das iPhone 12 besitzen einen 6,1 Zoll großen Bildschirm. Beide bieten eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz. Während das LC-Display des iPhone 11 mit 1.792 x 828 Pixel bei 326 ppi auflöst, bietet das neue iPhone auf seinem OLED stolze 2.532 x 1.170 Pixel bei 460 ppi.
Auf dem Papier siegt also das neue iPhone, in der Realität wird wahrscheinlich kein Auge den Unterschied bei der Auflösung wahrnehmen können. Einzelne Pixel, ausgefranste Schriften oder Ähnliches erkennt man nicht. Anders soll es sich aber mit den Kontrasten und Schwarzwerten verhalten. Während die LC-Technologie das gesamte Display beleuchtet, steuert OLED jeden einzelnen Pixel an und kann diesen bei Bedarf ausschalten. Dies resultiert in einem absoluten Schwarzwert und höheren Kontrasten. Trotzdem spielen beide Displays in der Oberliga mit und stellen Inhalte hell, scharf, sauber und enorm farbecht dar.
Kamera
Bei der Kamera seiner iPhones hat Apple schon immer einen guten Job gemacht. Das iPhone 11 und das iPhone 11 Pro gehörten dank ihres großartigen Nachtmodus und Smart HDR der nächsten Generation zu den besten Kamerahandys auf dem Markt. Das iPhone 11 verfügt über ein Standard-Weitwinkel- und ein Ultra-Weitwinkelobjektiv, während die iPhone 11 Pro-Serie über einen Telezoom verfügt. Beim neuen iPhone bieten das iPhone 12 sowie das iPhone 12 mini erneut zwei Objektive. Das Pro und das Pro Max verfügen über drei Kameras sowie einen neuen LiDAR-Scanner.
Dieser fortschrittliche Flugzeitsensor, der bereits im dem iPad Pro 2020 zu finden ist, unterstützt die Autofokus- und Motiverkennung bei der Videoaufzeichnung und bei Verwendung der Kameras des Smartphones im Nachtmodus. Wie bei den anderen Kameras verwendet Apple für die Hauptkamera in jedem iPhone 12 eine größere Blende von ƒ / 1,6 sowie ein neues Design mit sieben Linsen, das die Qualität von Fotos insbesondere bei schlechten Lichtbedingungen deutlich verbessern soll. Das neue Pro Max verfügt über einen größeren Bildsensor mit Sensor Shift-Bildstabilisierungstechnologie und ein Teleobjektiv mit 2,5-fachen optischen Zoom. Dies ist ein Fortschritt gegenüber dem zweifachen Zoom der Modelle iPhone 11 Pro, 11 Pro Max und 12 Pro.
Die iPhone 12-Reihe bietet den Nachtmodus und den Porträtmodus für jede einzelne Kamera des Telefons auf der Vorder- und Rückseite. Alle Geräte in der Familie können mit Dolby Vision 10-Bit-HDR-Videoaufnahmen aufzeichnen. Das Pro und Pro Max bewerkstelligen das mit 60 Bildern pro Sekunde während das normale iPhone 12 dies mit 30 fps macht. Das Pro und Pro Max haben auch eine Funktion namens „ProRAW“. Das RAW-Format bietet hochwertige, unkomprimierte RAW-Dateien, die sich für die professionelle Bildbearbeitung eignen.
Chip
Im Vergleich zum iPhone 11, das den älteren aber immer noch flotten Apple A13 Bionic innehat, rechnet im Inneren des neuen iPhones der neue im 5-nm-Verfahren hergestellte Apple A14 Bionic. Der Apple A13 Bionic wird noch in einem 7-nm-Verfahren bei TSMC hergestellt. Der neue Chip hat sechs CPU-Kerne und taktet mit 1,8 GHz. Im Turbo schalten die Kerne bis auf 2,99 GHz hoch. Im Geekbench 5 Benchmark zeigen sich diese Werte in einer 16 bis 17 Prozent höheren Leistung gegenüber dem A13 Bionic (Single-Core und Multi-Core). Während der A13 Bionic LPDDR4X-4266-Arbeitsspeicher zum Einsatz kommt, verwender der A14 Bionic den schnelleren LPDDR5-5500-Arbeitsspeicher. Das neue 5-nm-Verfahren und der LPDDR5-Standard bieten eine höhere Rechengeschwindigkeit und sind energieeffizienter. Neben dem Geschwindigkeits-Boost ist auch neu, dass Apple all seinen iPhone 12-Modellen einen 5G-Chip spendiert. So kann man – einen entsprechenden Tarif vorausgesetzt – mit hoher Geschwindigkeit im neuen 5G-Netz surfen.
iPhone 12 vs. iPhone 11 – Kostenvergleich
Die Einstiegspreise der neuen iPhones liegen auf dem gewohnten Niveau für neue Smartphones aus Cupertino. Das iPhone 12 mini mit 64 GB Speicher startet bei ungefähr 800 Euro. Das iPhone 12 mini mit 256 GB, also mit dem meisten Speicher, steht für rund 950 Euro zur Verfügung. Für das iPhone 12 mit 64 GB werden ungefähr 900 Euro fällig, für die größte Speichervariante des iPhone 12 mit 256 GB knapp 1.100 Euro. Das iPhone 12 Pro mit 128 GB kostet knapp 1.160 Euro, während man für das iPhone 12 Pro mit 512 GB rund 1.500 Euro auf den Tisch legen muss. Das Maximum erhält man mit dem iPhone 12 Pro Max mit 128 GB, das bei rund 1.260 Euro startet. Die größte Variante, das iPhone 12 Pro Max mit 512 GB Speicher, kostet knapp unter 1.600 Euro.
Das mittlerweile ein Jahr alte iPhone 11 mit 64 GB ist bereits für rund 640 Euro zu haben. Das iPhone 11 mit 256 GB kostet rund 800 Euro. Für das iPhone 11 Pro mit 64 GB werden rund 880 Euro fällig, für das iPhone 11 Pro mit 256 GB knapp 1.060 Euro. Wer das iPhone 11 Pro Max mit 64 GB besitzen möchte, muss knapp 1.030 Euro berappen. Das iPhone 11 Pro mit 256 GB kostet rund 1.170 Euro.
Natürlich ist das iPhone 11 mit seinen Modellen günstiger als Apples neuestes Flaggschiff. Trotzdem ist das ein Jahr alte Smartphone immer noch sehr wertstabil und wird aufgrund der hohen Nachfrage voraussichtlich auch in nächster Zeit nicht allzu sehr im Wert sinken. Für einige Euro weniger erhalten Nutzer mit dem iPhone 11 ein immer noch sehr schnelles, zuverlässiges und gutes Gerät, das weiterhin von Apple mit Updates versorgt wird. Für preisbewusste Käufer ist das iPhone 11 also durchaus noch eine sehr gute Alternative zum neuen und teureren iPhones aus dem Jahr 2020.
Rechenbeispiel iPhone 12 (64 GB) mit Tarif – Niedrigste Zuzahlung
Tarif |
Mobilcom-debitel Telefónica Free Unlimited Max |
Monatliche Grundgebühr | 59,99 € |
Einmalige Zuzahlung | 139,00 € |
Einmalige Anschlussgebühr | 19,99 € |
Gesamtkosten für die Laufzeit von 24 Monaten | 1.598,75 € |
Effektive Monatskosten | 66,61 € |
Rechenbeispiel iPhone 11 (64 GB) mit Tarif – Niedrigste Zuzahlung
Tarif |
Mobilcom-debitel Telefónica Free Unlimited Max |
Monatliche Grundgebühr | 49,99 € |
Einmalige Zuzahlung | 4,95 € |
Einmalige Anschlussgebühr | 19,99 € |
Gesamtkosten für die Laufzeit von 24 Monaten | 1.224,70 € |
Effektive Monatskosten | 51,03 € |
Somit ergibt sich in dem gewählten Tarif bei der Wahl eines iPhone 11 (64 GB) über die gesamte Laufzeit von 24 Monaten betrachtet eine Ersparnis von 374,05 Euro, was anders ausgedrückt 30,54 Prozent sind.
iPhone 12 vs. iPhone 11 – Fazit
Das neue iPhone bietet im Vergleich zu seinem Vorgänger ein gelungenes Upgrade. Gerade für die Nutzer, die viel Wert auf eine sehr gute Kamera setzen, lohnt sich das neue iPhone besonders. Die aufgewertete Kamera glänzt vor allem durch den Nachtmodus, der nun auf allen Linsen läuft. Das Display ist auf dem Papier auch besser geworden und basiert nun bei allen Modellen auf der OLED-Technik. Einen enormen Unterschied wird das menschliche Auge aber wohl kaum wahrnehmen können. Die 5G-Technik des Apple A14 Bionic katapultiert das neue iPhone in die Welt des neuen, superschnellen Mobilfunkstandards und bietet somit mehr Zukunftssicherheit als das iPhone 11.
Im Großen und Ganzen ist das iPhone 12 eine konsequente und gute Weiterentwicklung, bietet aber keine revolutionären Sprünge. Wir hätten uns beispielsweise ein flotteres Display mit 90 Hertz oder noch höherer Bildwiederholfrequenz gewünscht. Wer das iPhone 11 besitzt kann dieses natürlich weiterhin benutzen und fährt damit immer noch sehr gut – es gehört immer noch zu den sehr schnellen Smartphones und wird weiterhin von Apple mit Updates versorgt. Apple-Fans, die jedes Jahr ein Upgrade durchführen oder Nutzer eines älteren iPhones können beim neuen iPhone aber bedenkenlos zugreifen. Sie erhalten eine aufgewertete Kamera, ein neues schickes Design, einen stärkeren und schnelleren Chip und 5G-Funktionalität.