Beim Kauf eines Smartphones stellt sich die Frage: Soll es ein LCD- oder OLED-Display sein? Beide Technologien haben ihre Vor- und Nachteile – etwa, was Kontraste, Farbdarstellung, Helligkeit und Robustheit angeht. Sogar die Akkulaufzeit hängt damit zusammen.
Wir zeigen dir, was du bei der Wahl zwischen LCD und OLED beachten solltest. Anschließend bringen wir Licht in den Dschungel der Abkürzungen und verraten mehr über Display-Arten wie AMOLED, IPS, Retina und Micro LED. So findest du schnell heraus, welcher Bildschirm der richtige für deine Anforderungen ist.
LCD
Die Abkürzung „LC“ steht für Liquid Crystal – und das verrät bereits eine Besonderheit dieser Displays. Sie besitzen eine Schicht aus Flüssigkristallen, die in Pixeln angeordnet sind. Jeder Pixel wiederum besteht aus drei Sub-Pixeln: Rot, Grün und Blau. Durch ein komplettes oder teilweises Zu-/Abschalten der Sub-Pixel lassen sich alle Farbtöne kreieren – fast wie auf einer Malerpalette.
Ein weiteres Merkmal: LCDs benötigen eine Beleuchtung. Diese sitzt hinter dem Display und wird automatisch aktiviert, wenn der Bildschirm angeschaltet ist. Selbst bei schwarzen Bildern lassen LCDs also immer ein wenig Licht durch.
OLEDs
Das Kürzel „OLED“ steht für „Organic Light Emitting Diodes“, auf Deutsch: organische, selbstleuchtende Dioden. Organisch sind diese Dioden deshalb, weil sie aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen.
Für Nutzer interessanter ist die zweite Besonderheit: Anders als LCDs benötigen OLED-Displays keine Hintergrundbeleuchtung. Sie können damit nicht nur flacher designet werden. Pixel lassen sich auch je nach Situation komplett abschalten. Ist ein Bildbereich z. B. schwarz, werden die Pixel dort deaktiviert.
LCD vs OLED – Vor- und Nachteile im Vergleich
Wie LCDs und OLEDs grundlegend funktionieren, haben wir gezeigt. Nun wollen wir sehen, welche Vor- und Nachteile sie bieten:
Kontraste und Farben
Legt man LCD- und OLED-Displays nebeneinander, wird deutlich: OLEDs sorgen für kräftigere Kontraste. Das hat mit der Bauweise zu tun. Da sich einzelne Bildpunkte auf einem OLED-Screen abschalten lassen, erscheinen dunkle Bereiche wirklich dunkel. Auch Farben wirken poppiger.
Anders LCD-Displays: Aufgrund der Hintergrundbeleuchtung können sie kein reines Schwarz, sondern nur Grautöne erzeugen. Der Kontrast zwischen Hell und Dunkel erscheint weniger markant. Viele Nutzer, die gern Filme oder Spiele auf ihrem Smartphone erleben, bevorzugen daher OLED-Displays.
Helligkeit
In Sachen Helligkeit galten LCDs lange Zeit als überlegen – kein Wunder, denn schließlich sorgt hier eine Hintergrundbeleuchtung für die nötige Strahlkraft.
Dieses Urteil ist jedoch nur bedingt richtig. OLED-Displays haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Sie leuchten nun genau so hell, wenn nicht gar heller als LCDs. Sehen wir uns dazu einige Beispiel-Geräte an:
LCD | OLED |
-Moto G34: 580 Nits -Redmi 13C: 600 Nits -OnePlus Nord CE 3 Lite: 680 Nits | -Google Pixel 6a: 930 Nits -Redmi Note 12: 1.200 Nits -Moto Edge 40: 1.200 Nits |
OLED-Smartphones im oberen Preisbereich, z. B. das iPhone 15 oder das Samsung Galaxy S24, bringen es sogar auf 2.000 bis 2.600 Nits. Damit können LC-Displays nicht mehr mithalten. Der Punkt geht also klar an die selbstleuchtenden Dioden.
Energie-Effizienz
Das Display ist der wohl größte „Stromfresser“ eines Smartphones. Im Vergleich zeigt sich jedoch: OLED-Displays verbrauchen generell weniger Energie als LCDs. Pixel in dunklen Bereichen müssen nicht aktiviert werden, und das resultiert in einer längeren Akkulaufzeit. Außerdem ermöglichen OLED-Screens etwas, das LCDs verwehrt bleibt: eine Always On-Funktion. Wichtige Infos wie Uhrzeit oder Batteriestand lassen sich sogar dann anzeigen, wenn der Bildschirm ausgeschaltet bleibt – und das mit minimalem Akku-Verbrauch.
Doch wie immer gilt: keine Regel ohne Ausnahme! OLEDs sparen zwar bei der Darstellung dunkler Bilder Strom. Bei hellen Farbtönen haben jedoch LCDs die Oberhand.
Wiederholungsrate
Die Wiederholungsrate wird in Hertz (Hz) angegeben und verrät, wie flüssig Bewegungen für das menschliche Auge aussehen. 120 Hz sorgen z. B. für deutlich realistischere Animationen als 60 Hz. Das macht sich vor allem bei 3D-Spielen bemerkbar – aber auch beim Scrollen durch Websites. Der Nachteil: Eine höhere Wiederholungsrate leert den Akku schneller. Darum setzen viele Hersteller eine Technologie namens LTPO ein: Die Wiederholungsrate wird automatisch an die Nutzung angepasst: von 1 Hz bei Standbildern bis zu 120 Hz oder mehr, wenn Bewegung ins Display kommt.
Der Unterschied LCD vs OLED sagt nichts über die Wiederholungsrate aus: So besitzen viele iPhones zwar ein OLED-Display, aber nur 60 Hz, während Smartphones wie das Xiaomi Mi 10T einen LCD-Screen mit bis zu 144 Hz verwenden. Beachte jedoch: OLEDs reagieren etwas schneller als LCDs. Bei gleicher Wiederholungsrate lassen sie Animationen also flüssiger erscheinen.
Lebensdauer
Wie schon erwähnt, bestehen OLEDs aus organischen Materialien. Diese werden mit der Zeit unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen. Besitzer älterer OLED-Smartphones können ein Lied davon singen: Schon nach 2 bis 3 Jahren nehmen Leuchtkraft und Farbtreue deutlich ab.
Aktuelle OLED-Displays bringen es auf bis zu 4 oder 5 Jahre, bevor sich Alterserscheinungen zeigen. LCDs halten im Schnitt 10 Jahre, haben hier also die Nase vorn. Wer sein Smartphone besonders lang nutzen möchte, sollte dies beachten.
Eingebrannte Bilder
Ein weiteres Problem von OLEDs stellen eingebrannte Bilder (Burn-ins) dar. Sind dauerhaft dieselben Inhalte zu sehen (z. B. Symbole und Logos), werden die Pixel eines OLED-Screens ungleichmäßig belastet. Bilder können sich in den Bildschirm einbrennen und sind dann immer sichtbar. Eine hohe Bildschirmhelligkeit verstärkt das Problem.
Zum Glück gibt es Mittel und Wege, diese „Geisterbilder“ zu vermeiden: z. B., indem du kurze Standby-Zeiten einstellst, übermäßige Helligkeit vermeidest und wechselnde Hintergrundbilder verwendest. Ein weiterer Tipp: Nutze dunkle Designs. So schonst du nicht nur deine Augen und den Akku. Du entlastest auch die OLEDs, was in einer höheren Lebensdauer resultiert.
Und wie sieht es mit LCDs aus? Über eingebrannte Bilder musst du dir hier keine Sorgen machen. Outdoor-Nutzer sollten jedoch beachten, dass LCDs empfindlicher auf Umwelteinflüsse reagieren als OLEDs. Kalte Temperaturen senken auf Dauer die Leuchtkraft und Reaktionsschnelligkeit, während heiße Temperaturen die Kontraste abschwächen.
Design
OLED-Displays sind nicht nur dünner als LCDs. Sie bieten auch mehr Flexibilität beim Design. Wer z. B. Smartphones mit gewölbtem Bildschirm bevorzugt, muss auf OLEDs zurückgreifen. Bereits jetzt lassen sich OLED-Displays mit einem Knick designen – Grundlage von faltbaren Smartphones wie dem Samsung Galaxy Z Fold. Doch das ist nur der Anfang. Die Entwicklung schreitet rasch voran. In Zukunft könnten die Displays sogar wie eine Folie zusammengerollt werden. Mit LCDs wäre dies nicht machbar.
Preis
OLED-Displays haben im Vergleich zu LCDs viele Vorteile. Sie sind jedoch auch teurer. Dementsprechend kommen sie nur selten für Einsteiger-Smartphones zum Einsatz.
Heißt das nun, dass du tausend Euro oder mehr ausgeben musst? Zum Glück nicht. Mittlerweile sind OLEDs in der Mittelklasse angekommen. Ein Beispiel: das Samsung Galaxy A15. Dieses Smartphone kostete bei Erscheinen nur 200 Euro. Trotzdem durften sich Kunden über einen kontrastreichen OLED-Screen freuen. Auch Modelle wie das Redmi Note 12 und Motorolas Moto Edge 40 sind ideal, wenn du OLEDs zum kleinen Preis suchst.
Typen von LCD und OLED-Displays
Was LCDs und OLEDs sind, weißt du jetzt. Allerdings handelt es sich nur um eine grobe Einteilung. Wenn du ein Smartphone kaufst, werden dir noch mehr Untertypen begegnen. Die wichtigsten sind:
AMOLED & Super AMOLED
Die Abkürzung AMOLED steht für Active Matrix Organic Light Emitting Diode. Nahezu alle Smartphones, die heute auf OLED-Technologie zurückgreifen, besitzen diese Aktivmatrix. AMOLEDs sind dünner, leichter und flexibler als klassische OLEDs – und sparen noch mehr Strom ein, da jeder Pixel separat gesteuert werden kann. Samsung vermarktet seine Displays unter dem Namen „Super AMOLED“ und verspricht mehr Helligkeit sowie weniger Verbrauch und Reflektionen.
IPS
IPS (In-Plane Switching) ist eine Unterart von LCDs, bei der die Kristalle parallel zum Bildschirm angeordnet sind. So können Displays einerseits schmaler gebaut werden. Zum anderen vergrößert sich der Betrachtungswinkel – heißt: Von der Seite sind IPS-Displays einfacher lesbar als LCDs.
Auch bei der Kontrastdarstellung gelten IPS als überlegen.
Die wohl bekanntesten Vertreter sind Apples Retina-Displays. Sie kamen bis zur 12. iPhone-Generation zum Einsatz. Mittlerweile ist Apple jedoch auf Super Retina Displays umgestiegen, und diese nutzen OLEDs.
POLED
Wenn das Glas eines OLED-Displays mit Plastik vermengt wird, spricht man von POLED. Dadurch wird der Bildschirm nicht nur stoß- und bruchfest, sondern auch flexibel. Hersteller nutzen POLEDs, um dünnere Displayränder oder abgerundete Ecken zu kreieren. Ein Beispiel dafür ist Samsungs Infinity O-Display.
Wird der Plastik-Anteil noch erhöht, lassen sich sogar faltbare Displays herstellen – so etwa beim Motorola razr 40 Ultra und dem Huawei Mate X. Jedoch haben POLEDs aktuell noch mit zwei Problemen zu kämpfen: Sie bieten schwächere Kontraste als klassische OLEDs und sind anfälliger für Kratzer.
Micro LED
OLEDs gelten aktuell als Nonplusultra, wenn es um Smartphone-Displays geht. Doch eventuell erhält diese Technologie schon bald Konkurrenz von Micro LEDs. Genau wie OLEDs können diese selbst leuchten und damit echte Schwarzwerte erzeugen. Sie bieten darüber hinaus noch mehr Helligkeit, Schärfe und Energieeffizienz. Außerdem sind Micro LEDs langlebiger und weniger anfällig für eingebrannte Bilder (Burn-ins). Die Technologie steht bereits seit 2018 bereit. Noch ist sie jedoch mit hohen Kosten verbunden, was ihre Einführung im Smartphone-Sektor verzögert.
LCD vs OLED – was ist besser?
Solltest du dich für ein Smartphone mit LCD oder OLED-Display entscheiden? Die Antwort hängt von deinen Anforderungen ab. Fassen wir die Vor- und Nachteile beider Technologien noch einmal zusammen:
LCDs sind nach wie vor die günstigere Lösung. Sie kommen für Smartphones im unteren Preissegment zum Einsatz. Das heißt allerdings nicht, dass LCD-Screens schlecht sind. Zwar wirken Farben und Kontraste weniger kräftig als auf OLED-Displays; Spiegelungen beeinträchtigen die Sichtbarkeit von der Seite und LCDs verbrauchen mehr Strom. Dafür jedoch gelten sie als langlebiger. Wenn du Wert auf Funktionalität – weniger auf visuelle Qualität – legst und Geld sparen möchtest, solltest du dich für ein LCD-Smartphone entscheiden.
Natürlich ist der Siegeszug von OLEDs kein Zufall. Da Bildpunkte komplett abgedunkelt werden können, lassen sich echte Schwarzwerte erzeugen – und dies sorgt für markante Kontraste und Farben. Auch bei der Helligkeit und Energieeffizienz haben OLEDs die Nase vorn. Ein Nachteil ist der Preis. Spottbillige Smartphones mit OLED Display wirst du kaum finden. Die Technologie wird jedoch immer erschwinglicher, sodass mehr Mittelklasse-Geräte damit ausgestattet werden. Gleichzeitig arbeiten Hersteller konstant daran, die Lebensdauer von OLED-Screens zu verlängern. Probleme wie Helligkeitsverlust, ausgeblichene Farben und Burn-ins sind heute weit weniger gravierend als noch vor einigen Jahren.
OLED vs LCD – Vor- und Nachteile im Überblick
LCD | OLED | |
Kontraste und Farben | – | + |
Helligkeit | – | + |
Energie-Effizienz | – | + |
Langlebigkeit | + | – |
Flexibles Design | – | + |
Preis | + | – |
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