Einer zahlt, alle anderen schauen – mit dieser Tradition ist seit 2023 Schluss. Netflix hat das Account Sharing massiv eingeschränkt. Nun können sich nur noch Personen im selben Haushalt einen Zugang teilen. Alle anderen müssen kostenpflichtig hinzugefügt werden. Für viele Nutzer ist dies Grund genug, nach Alternativen zu suchen.
Streaming-Plattformen gibt es wie Sand am Meer. Doch bieten diese das gleiche Angebot an Filmen und Serien? Ist das Account Sharing dort erlaubt und was kosten die Netflix-Alternativen? Wir verraten es Dir in unserer Übersicht.
Wie funktioniert das Account Sharing?
Die meisten Streaming-Plattformen verlangen etwa 7–10 Euro im Monat. Da liegt es nahe, die Kosten auf mehrere Personen umzulegen – und hier kommt das Account Sharing ins Spiel. Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten:
1) Nutzerdaten teilen
Wer seinen Account teilen möchte, kann die Nutzerdaten – also Name und Passwort – weitergeben. Das ist nicht ganz unproblematisch, denn andere Personen können sich in Deinen Account einloggen, Einstellungen verändern oder gar Zahlungen tätigen. Außerdem verstößt Du gegen die AGBs der meisten Streaming-Dienste. Erfährt der Anbieter, dass Du Deine Login-Daten teilst, kann das Konsequenzen haben – von einer Sperre des Accounts bis zu Schadensersatz-Forderungen.
2) Profile anlegen
Sicherer und darüber hinaus völlig legal ist die zweite Methode: Statt die Login-Daten zu teilen, legst Du mehrere Profile an. So kommen auch andere Personen in den Genuss Deines Streaming-Abos. Wer das sein kann, hängt vom Provider ab. Gedacht sind die Profile nämlich meist nur für Familienmitglieder im selben Haushalt. Diese müssen sich dann auf die ein oder andere Art verifizieren – z. B. über die IP-Adresse.
Streaming-Plattformen im Überblick
Netflix
Es verwundert nicht, dass Netflix nach wie vor die Nummer eins der Streaming-Plattformen ist. Hier erwarten Dich über 2.000 Serien und 4.000 Filme – darunter zahlreiche Originale, die Du ausschließlich auf Netflix sehen kannst.
Mehrere Abos stehen zur Verfügung:
- Der Basis-Tarif kostet 7,99 Euro im Monat. Damit kannst Du auf das gesamte Sortiment zugreifen – mittlerweile auch in HD. Allerdings lassen sich Inhalte nur auf einem Gerät gleichzeitig streamen.
- Neu hinzugekommen ist ein Basis-Tarif mit Werbung für 4,99 Euro.
- Für 12,99 Euro gibt es das Standard-Abo. Dieses unterstützt bis zu 2 Geräte gleichzeitig.
- Das Premium-Abo kostet 17,99 Euro und schaltet Ultra-HD frei. Außerdem kannst Du es auf bis zu 4 Geräten nutzen.
Und wie sieht es mit dem Account Sharing aus? Das ist weiterhin möglich – allerdings nur im selben Haushalt. Netflix kann das mithilfe der IP-Adresse prüfen.
Wer seine Zugangsdaten mit anderen Haushalten teilen möchte, muss diese für jeweils 4,99 Euro registrieren. Außerdem gibt es Einschränkungen: Mit dem Standard-Abo kann ein zusätzlicher Haushalt hinzugefügt werden. Zwei sind es im Premium-Abo, und der Basis-Tarif erlaubt kein Account Sharing.
Einen Vorteil hat die Methode – trotz der Mehrkosten – übrigens: Jeder zusätzliche Nutzer erhält sein eigenes Passwort und Profil. So kommt Deine Watchlist nicht durcheinander.
Amazon Prime Video
Größter Konkurrent von Netflix ist Amazon Prime Video. Dieser Streaming-Service enthält mehr als 15.000 Filme und Serien – darunter Neuerscheinungen, aber auch zeitlose Klassiker. Jeden Dienstag können Prime-Kunden das Top-Spiel der UEFA-Champions League kostenlos streamen.
Amazon Prime Video ist in der Amazon Prime Mitgliedschaft bereits enthalten. Alle anderen zahlen 8,99 Euro pro Monat, bzw. 89 Euro für ein Jahresabo. So kannst Du 19 Euro sparen.
Beachte jedoch: Nicht alle Titel sind im Abo enthalten. Vor allem für neue Filme werden Extra-Kosten fällig, wenn Du sie leihen oder kaufen möchtest.
Das Account Sharing ist einfacher möglich als bei Netflix. Allerdings musst Du dafür Deine Zugangsdaten teilen. Du solltest der Person also vertrauen – schließlich kann diese auf Dein gesamtes Amazon-Konto inklusive Warenkorb und Bestellungen zugreifen! Außerdem verstößt das Weitergeben des Passworts gegen die AGBs. Sanktionen seitens Amazon sind aber noch nicht bekannt.
Ein Account erlaubt bis zu 6 Profile. Maximal 3 Personen streamen gleichzeitig, und nur 2 Profile können einen Inhalt zur selben Zeit ansehen.
Sky
Sky bietet etwa 1.000 Filme und 700 Serien auf Abruf. Außerdem lässt sich dieser Streaming-Service mit Netflix kombinieren, sodass kein eigenes Konto nötig ist. Die Kosten reichen je nach Netflix-Tarif (Basis, Standard oder Premium) von monatlich 15 bis 25 Euro im ersten Jahr. Danach wird der reguläre Preis von 27,50 bis 37,50 Euro pro Monat fällig.
Weitere Tarife (mit Preisen im ersten Jahr):
- Sky Entertainment + Bundesliga: 25 Euro pro Monat
- Sky Entertainment + Bundesliga + DAZN: 49,99 Euro pro Monat
- Sky Entertainment + Sport: 20 Euro pro Monat
- Sky Entertainment + Bundesliga + Sport: 30 Euro pro Monat
- Sky Entertainment + Bundesliga + Sport + DAZN: 54,99 Euro pro Monat
- Sky Entertainment + Netflix + Cinema: 25 Euro pro Monat
- Sky Entertainment + Cinema + Bundesliga + Sport (inkl. Paramount+): 35 Euro pro Monat
Für 5 Euro mehr im Monat lassen sich Inhalte in Ultra HD streamen.
Das Weitergeben des Passworts ist offiziell nur im eigenen Haushalt erlaubt. Dafür können Nutzer in ihrer SkyGo-App bis zu drei Geräte hinzufügen, die gleichzeitig streamen dürfen.
WOW
Sky und WOW werden oft in einen Topf geworfen – und tatsächlich ist das Angebot weitestgehend gleich. Der Unterschied: Für WOW ist kein eigenes Empfangsgerät nötig. Die Streams laufen komplett über das Internet.
Folgende Tarife stehen zur Auswahl:
- WOW Serien: 7,99 Euro im Monat (5,99 Euro im 6 Monate-Abo)
- WOW Filme & Serien: 9,98 Euro im Monat (7,98 Euro im 6 Monate-Abo)
- WOW Live-Sport: 29,99 Euro im Monat (24,99 Euro im Jahres-Abo)
- WOW Filme & Serien + Live-Sport: 29,79 Euro im Jahres-Abo
Die Regeln zum Account Sharing sind identisch zu Sky – heißt: Personen im selben Haushalt dürfen sich die Zugangsdaten teilen. Anders als bei Sky sind Streams aber nur auf zwei Geräten gleichzeitig möglich.
Disney+
Mit “nur” 2.000 Filmen und Serien gehört Disney+ zu den kleineren Streaming-Anbietern. Die Auswahl an kinderfreundlichen Angeboten ist jedoch unschlagbar. Dazu kommen Serien aus dem Star Wars, Marvel und Pixar-Universum.
Die Kosten liegen bei 8,99 Euro im Monat. Wer ein Jahresabo abschließt, zahlt 89,90 Euro und bekommt somit 2 Monate geschenkt.
Bis zu 4 Profile können im Account angelegt werden und gleichzeitig streamen – praktisch, wenn Du Zugänge für Deinen Nachwuchs einrichten willst. Außerdem kannst Du Deine Login-Daten mit Personen außerhalb des Haushalts teilen. Das ist laut den Geschäftsbedingungen zwar verboten; bisher geht Disney aber noch nicht gegen das Account Sharing vor.
Paramount+
Seit 2022 ist Paramount+ in Deutschland verfügbar. Das freut vor allem Action und Science-Fiction Fans. Mehr als 500 Filme sowie 400 Serien sind verfügbar – darunter auch Inhalte von CBS, Comedy Central und MTV.
Die Kosten betragen 7,99 Euro pro Monat. Außerdem gibt es ein Jahres-Abo für 79,90 Euro, mit dem Du 16 Euro sparen kannst. Gar nichts zahlen müssen Sky-Kunden, die das Cinema Paket besitzen. Darin ist Paramount+ bereits integriert.
Beim Account-Sharing gibt es kaum Besonderheiten: Paramount+ verbietet das Teilen von Login-Daten mit anderen Personen – kann aber nicht erkennen, wer gerade schaut. 6 Profile lassen sich anlegen und maximal 2 davon können gleichzeitig streamen.
Apple TV+
Apple TV+ gibt es kostenlos als Dreingabe, wenn Du ein Apple-Gerät wie iPhone, iPad oder Mac kaufst – allerdings nur für drei Monate. Danach kostet der Service monatlich 6,99 Euro. Beim Sortiment gilt das Motto: „Klasse statt Masse“. Enthalten sind über 80 Serien und 30 Filme, die exklusiv von Apple produziert wurden.
Du kannst Deinen Account problemlos mit bis zu 5 Familienmitgliedern teilen. Praktischerweise erhält jeder sein eigenes Profil inklusive Empfehlungen und Einstellungen. Deine Zugangsdaten musst Du dafür nicht weitergeben. Kurzum: Apple TV+ gehört zu den kulantesten Anbietern, wenn es um das Account Sharing geht.
Joyn TV+
Der deutsche Streaming-Service Joyn TV+ kostet monatlich 6,99 Euro und bietet Zugang zu über 30.000 Serien, 78 Live TV-Sendern und 6 Programmen aus dem PayTV – ein beachtliches Angebot.
Joyn TV+ kann auf bis zu 3 Geräten genutzt werden. Streamen darf aber nur einer. Das Account Sharing erfordert eine genaue Absprache. „Schlimmer als bei Netflix!“, schimpfen viele Nutzer. Man sollte also abwarten, ob Joyn TV+ diese Einschränkung beibehält.
Waipu.TV
Waipu.TV bietet in der kostenlosen Variante alle öffentlich-rechtlichen Sender. Wer zahlt, erhält darüber hinaus noch mehr Fernsehsender sowie 30.000 Filme und Serien auf Abruf.
Folgende Tarife gibt es:
- Comfort: 7,49 Euro im Monat; 184 Sender; 20.000 Inhalte
- Perfect Plus: 12,99 Euro im Monat; 246 Sender; 30.000 Inhalte
- Perfect Plus mit 4K TV-Stick: 15,99 Euro im Monat; 246 Sender, 30.000 Inhalte
Inhalte lassen sich auf 2 Geräten parallel streamen – bzw. 4 Geräten im Perfect Plus-Tarif. Beim Account Sharing folgt Waipu.TV dem Vorbild der Konkurrenz: Die Weitergabe des eigenen Passworts ist möglich, laut AGBs aber verboten.