Smartphones werden immer leistungsstärker und vielseitiger. Doch die technische Weiterentwicklung bringt auch eine Schattenseite mit sich: Bei der Robustheit haben viele aktuelle Modelle das Nachsehen. Hier kommen Outdoor-Smartphones ins Spiel.
Wer ein Handy für extreme Situationen sucht – etwa staubige Baustellen oder mehrtägige Wanderungen bei Wind und Wetter – benötigt entsprechenden Schutz. Genau zu diesem Zweck wurden sogenannte Outdoor-Smartphones –auch Rugged-Phones genannt – entwickelt. Hersteller wie CAT und Motorola haben diesen Markt lange Zeit dominiert. Doch 2012 stellte auch der Tech-Riese Samsung erstmals ein robustes Smartphone vor: Das Galaxy Xcover ist mittlerweile in der 5. Generation verfügbar.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, was die Xcover-Reihe so besonders macht und für welche Nutzer sie geeignet ist. Außerdem vergleichen wir aktuelle Modelle und beantworten die Frage: Welche Abstriche musst du für die erhöhte Robustheit bei Design, Hardware und Kamera-Qualität machen?
Stärken der Outdoor-Smartphones von Samsung
Schutz vor Staub und Flüssigkeiten
Wenn es um den Schutz eines Smartphones geht, ist vor allem die IP-Zertifizierung wichtig. Diese gibt an, wie effektiv das Gehäuse Staub und Flüssigkeiten abwehrt. Wenn du mehr über die IP-Schutzklassen wissen möchtest, schau dir unseren Beitrag dazu an.
Bereits das 2012 erschienene Samsung Xcover besaß die Schutzklasse IP64. Damit war es nicht nur gegen Staub gefeit. Das Gerät überstand auch ein Übergießen mit Wasser und sogar Tauchgänge bis zu einem Meter Tiefe ohne Probleme – eine Eigenschaft, von der Vergleichsmodelle nur träumen konnten. Dieser Schutz wurde bei neueren Xcover-Modellen weiter verbessert.
Wichtig: Die IP-Schutzklasse stellt keine Garantie des Herstellers dar. Darum kann Samsung den Umtausch oder Ersatz des Handys verweigern, wenn es zu einem Wasserschaden kommt. Absichtlich ausprobieren solltest du die Robustheit deines Xcovers darum nicht.
Stoßfestes Gehäuse
Um Stöße wirkungsvoll abzufedern, besitzen Outdoor-Smartphones ein stabiles Gehäuse aus Kunststoff. Da macht auch Samsungs Xcover-Reihe keine Ausnahme. Die Geräte halten Stürze aus 1,2 und bei neueren Modellen sogar 1,5 Meter Höhe problemlos aus, können herumgeschleudert und sogar mit Fußtritten malträtiert werden. Die Robustheit wurde mehrfach in Praxis-Tests bewiesen.
Stabiles, ergonomisches Display
Das Display eines Outdoor-Smartphones muss gleich mehrere Kriterien erfüllen: Stabilität, Bedienkomfort und gute Sichtbarkeit. Darum überrascht es nicht, dass Samsung seine Xcover-Modelle auf diese Kriterien zuschneidet.
Das beginnt mit dem Material: Xcover-Bildschirme bestehen aus gehärtetem Glas, das Kratzer effektiv abwehrt. Auf Wunsch lässt sich die Empfindlichkeit des Displays erhöhen, damit du es mit nassen Fingern oder Handschuhen bedienen kannst. Und schließlich präsentieren sich die Displays von Xcover-Smartphones besonders hell, was der Outdoor-Nutzung zugutekommt.
Schwächen der Outdoor-Smartphones von Samsung
Wie bereits erwähnt, liegt der Fokus von Outdoor-Smartphones auf Robustheit und Tauglichkeit für Extremsituationen. Wenn es um Hardware, Display-Qualität und Kameras geht, sind die Geräte ihren „herkömmlichen“ Pendants jedoch meist unterlegen.
Dieses Urteil traf bereits das erste Xcover, das Testern mit seiner geringen Auflösung, langen Ladezeiten und verwackelten Fotos negativ auffiel. In Sachen Speicherplatz hinkten bisher alle Xcover-Modelle hinterher. In der zweiten und dritten Generation waren es beispielsweise nur 4 beziehungsweise 5 GB – selbst damals kein zeitgemäßer Wert. Außerdem galt das Design dieser Outdoor-Handys als klobig und altbacken. Im Vergleich winzige Bildschirm-Diagonalen und haptische Knöpfe wollten nicht so recht in den Smartphone-Trend passen.
Ob Samsung diese Schwächen ausmerzen konnte, soll ein Blick auf aktuell verfügbare Xcover-Modelle zeigen:
Samsung Galaxy Xcover 5
Das neuste Modell der Xcover-Reihe präsentiert sich als alltagstaugliches Outdoor-Phone in der mittleren Preisklasse – und gleichzeitig deutlich konservativer als sein älterer Bruder Xcover Pro.
Die Maße sind mit 5,3 Zoll vergleichsweise klein, das 9 mm dicke Gehäuse wirkt klobig, und das Display macht nur 68 Prozent der Vorderseite aus. Du siehst schon: Einen Schönheitspreis dürfte das Xcover 5 kaum gewinnen. Doch dafür besitzt es seine Stärken woanders.
Wie beim Vorgänger, dem Xcover Pro, setzt Samsung auf die Schutzklasse IP68. Diese attestiert: Stürze aus bis zu 1,5 Meter Höhe steckt das Xcover 5 ebenso weg wie Staub, Spritzwasser und 30-minütige Tauchgänge in einer Wassertiefe bis 1,5 Meter. Anders als frühere Modelle verzichtet das Xcover 5 auf physische Knöpfe – nähert sich also beim Design dem Smartphone-Mainstream an.
Die Betonung liegt auf „Design“, denn hardware-technisch solltest du keine Revolution erwarten. Tester bemängelten das LC-Display mit gerade einmal HD+-Auflösung und 60 Hz. Die Kameras sind für Fotos in der Dämmerung kaum leistungsstark genug, und in Benchmarks schneidet das Xcover 5 schlechter ab als ein durchschnittliches Mittelklasse-Phone. Das heißt konkret: Alltägliche Anwendungen sind problemlos drin, grafischer Hochgenuss beim Zocken jedoch nicht.
Die Akkulaufzeit von etwa neun Stunden geht für ein Outdoor-Handy in Ordnung, stellt aber keinen Spitzenwert dar, wie das Xcover Pro zeigt. Und auch der Speicherplatz präsentiert sich mit 64 GB antiquiert. Zum Glück unterstützt das Xcover 5 auch SD-Karten – eine echte Rarität bei aktuellen Samsung-Modellen.
Fazit: Das Xcover 5 ist eine sinnvolle Weiterentwicklung der vierten Generation – bleibt jedoch ein Outdoor-Handy mit den üblichen Stärken und Schwächen. Für rund 250 Euro erhältst du ein Gerät, das vor allem mit Robustheit, weniger mit Design und Leistung, punktet.
Samsung Galaxy Xcover Pro
Eine gute Nachricht für alle Ästheten: Dem Anfang 2020 erschienenen Galaxy Xcover Pro sieht man das Label „Outdoor-Smartphone“ kaum an. Die Display-Ränder sind 11 Prozent dünner als beim Xcover 5, während das Gerät einen Zoll größer und geringfügig schlanker ist.
Trotzdem ist das Xcover Pro kein „gewöhnliches Smartphone. Das zeigt sich in Benchmarks: Die Performance geht für alltägliche Nutzung in Ordnung – auch wenn du mehrere Apps gleichzeitig benutzt – gewinnt jedoch keinen Wettbewerb gegen vergleichbare Mittelklasse-Handys. Auch am knapp bemessenen Speicherplatz von 64 GB hat Samsung nichts geändert.
Einen größeren Sprung machte das Display, das sich dank einer Pixeldichte von 409 ppi besonders scharf präsentiert. Leider liefert es in Sachen Farbtreue und Kontraste immer noch keine konkurrenzfähigen Werte. Das ist schade, denn der Hersteller AGM zeigte bereits 2019 mit dem X3, dass auch Outdoor-Smartphones mit OLED-Display ausgestattet werden können.
Weitere Verbesserungen umfassen den Akku, der ganze 4.050 mAh besitzt und damit länger durchhält (etwa zwölf Stunden) als beim Xcover 5. Die Kamera wurde durch höhere Auflösung und ein zusätzliches Objektiv verbessert. Doch Tester sind sich einig: In Sachen Detail- und Farbtreue kann das Xcover Pro nicht mit Konkurrenzmodellen der Mittelklasse mithalten.
Keine Revolution erwartet dich beim Schutz. Das Pro-Modell übersteht Tauchgänge laut Angaben des Herstellers fünf Minuten länger als das Xcover 5. Jedoch bietet es die gleiche Schutzklasse IP68. Wenn es dir also rein um Robustheit geht, kannst du getrost auf das günstigere Xcover 5 zurückgreifen.
Keine Revolution erwartet dich beim Schutz. Das Pro-Modell übersteht Tauchgänge laut Angaben des Herstellers fünf Minuten länger als das Xcover 5. Jedoch bietet es die gleiche Schutzklasse IP68. Wenn es dir also rein um Robustheit geht, kannst du getrost auf das günstigere Xcover 5 zurückgreifen.
Samsung Galaxy Xcover 4s
Wer Geld sparen möchte und lediglich ein Handy für Basis-Anwendungen sucht, kann auf ein älteres Modell von Samsungs Outdoor-Reihe zurückgreifen.
Das Galaxy Xcover 4s schlägt sich beim Schutz auch nach drei Jahren noch hervorragend. Genau wie neuere Modelle ist es gegen Stöße, Staub und Spritzer gewappnet. Und auch Tauchgänge bis 1,5 Meter Wassertiefe übersteht es (unter Laborbedingungen) eine halbe Stunde lang.
Mankos, die sogar neuere Modelle wie das Xcover 5 und Xcover Pro plagen, fallen bei der vierten Generation noch stärker ins Gewicht: Selbst vor zwei Jahren galt das Display als unscharf und farbschwach, die Foto-Qualität lässt aufgrund geringer Auflösung und fehlender Bildstabilisierung zu wünschen übrig, und knapper Speicherplatz ist beinahe vorprogrammiert. Einziger Lichtblick ist, dass sich die mageren 32 GB per SD-Karte erweitern lassen.
Apropos Lichtblick: Die Performance kann dank 3 GB RAM durchaus mit anderen Mittelklasse-Handys dieser Generation mithalten – auch wenn du bei anspruchsvollen Apps und 3D-Spielen kein Geschwindigkeitswunder erwarten solltest. Lobend erwähnten Tester den Akku: Dieser bringt dich auch bei Dauernutzung locker durch den Tag und lässt sich sogar wechseln.
Outdoor-Smartphones von Samsung – Fazit
Wenn du ein robustes Smartphone für die Arbeit, und wirklich NUR für die Arbeit, suchst, dürftest du mit dem Xcover 4s glücklich werden. Es bietet sogar einen Vorteil gegenüber der neuen Generation: Dank haptischer Knöpfe lässt sich das Xcover 4s wesentlich leichter mit Handschuhen bedienen.
Wenn es dagegen ein Handy für Arbeit und Freizeit sein soll, bist du mit dem Xcover 5 oder Pro besser beraten. Diese Geräte haben in Sachen Design, Display und Kameras einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, ohne die Robustheit zu vernachlässigen.
Outdoor-Smartphones bei handytick
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