Ein Smartphone, das nicht ins Internet kann – kein WhatsApp, kein Facebook, kein Streaming von Musik oder Filmen, kein YouTube, bloß pure Telefonie. Weder WLAN, UMTS noch LTE werden unterstützt. Ist das noch zeitgemäß? Gehört so etwas nicht in die frühen 2000-er Jahre? Nein. Ein solches Smartphone hat Samsung jüngst vorgestellt: das Samsung Galaxy J2 Pro. Dieses Konzept dürfte wohl nicht für alle Smartphone-Nutzer attraktiv erscheinen. Für eine bestimmte Zielgruppe soll das Gerät mit aus heutiger Sicht betrachtet wenigen Features und mit radikalen Einschnitten aber absolut geeignet sein.
Kein Internet, nur Telefonie und SMS
Das Samsung Galaxy J2 Pro verfügt über ein 5 Zoll großes Display, einen Vierkern-Prozessor und 16 Gigabyte Speicher, die durch entsprechende Datenkarten erweiterbar sind. Darüber hinaus hat das Gerät eine Rückseitenkamera mit 8 Megapixeln und eine 5-Megapixel-Kamera an der Front. Der Akku ist auswechselbar, was heutzutage nicht mehr als Standard anzusehen ist, und 1,5 Gigabyte Arbeitsspeicher sind ebenfalls mit an Bord. Es handelt sich also um ein waschechtes Smartphone.
Schaut man sich jedoch die Vernetzung des Telefons an, fällt die Liste der aufzuführenden Features recht kurz aus. Es wird kein WLAN, kein UMTS und kein LTE unterstützt. Kurz gesagt: das J2 Pro unterstützt keine Internet-Features. Lediglich grundlegende Funktionen wie Telefonie und Kurznachrichten (SMS) werden geboten. Fotos und Videos können auch aufgenommen und später per Datenkabel an einen PC oder Laptop übertragen werden. Wenige Funktionen, dafür aber günstig. Knapp 150 Euro kostet das J2 Pro zur Markteinführung in Südkorea. Eine Veröffentlichung in anderen Ländern ist bisher laut Samsung nicht geplant.
Ein Gerät für eine spezielle Zielgruppe
Was zunächst seltsam klingt, ist für zwei bestimmte Zielgruppen gedacht. Das Smartphone ist nicht an Technologiemuffel oder Online-Verweigerer adressiert. Es soll für koreanische Schüler und Studenten sowie für ältere Benutzer bestimmt sein. Schüler und Studenten die kurz vor dem „Suneung“ stehen sind dabei als Hauptzielgruppe anzusehen. Der Suneung ist ein achtstündiger Test, welcher alle bisher erbrachten Schulleistungen obsolet machen kann. Der Ausgang entscheidet, welche Schüler an welche Universität kommen und kann somit das gesamte Leben eines jungen südkoreanischen Menschen beeinflussen.
Diese Prüfung findet landesweit zeitgleich statt und an diesem Tag herrscht in Südkorea so etwas wie ein Ausnahmezustand. Viele Unternehmen im Land verlegen extra dafür ihre Arbeitszeiten und öffnen später, um das morgendliche Verkehrschaos zu minimieren und somit ebenfalls das Risiko, dass Schüler und Studenten zu spät zur Prüfung erscheinen. Der soziale Druck auf die Prüflinge ist am Tag des Suneung enorm. Und das Samsung J2 Pro soll dafür sorgen, dass diese in der Vorbereitungsphase sowie am Tag der Prüfung selbst nicht durch Spiele oder Internet-Applikationen auf dem Handy (Instagram, Facebook und ähnliche) abgelenkt werden.
Was ist eure Meinung zu dem vom Internet befreiten Samsung Galaxy J2 Pro? Wäre es ein Gerät, welches ihr euch kaufen würdet oder kommt ein Smartphone ohne Internet-Features für euch nicht in Frage? Nutzt die Kommentarfunktion unterhalb dieser Zeilen und lasst uns eure Meinung wissen.
Quelle: golem.de