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Samsung Galaxy Ring – Vorteile, Nachteile und Alternativen

Der Samsung Galaxy Ring wurde 2024 veröffentlicht – und macht seitdem Oura, Amazfit und Ultrahuman Konkurrenz. Dieses Gadget bietet die Funktionen einer Smartwatch im kompakten Design. So kannst Du u. a. Vitalwerte messen, Dein Schlafverhalten analysieren und Workouts tracken. Allerdings gibt es eine Kehrseite: Mit 450 Euro ist der Samsung Galaxy Ring beileibe kein Schnäppchen. Da stellt sich die Frage: Wer sollte ihn kaufen? In unserer Übersicht erfährst Du, was den Galaxy Ring auszeichnet und wie er sich gegen andere Smart-Ringe auf dem Markt schlägt.

So funktioniert der Galaxy Ring: Samsungs smarter Tracker

Auf den ersten Blick wirkt der Galaxy Ring wie ein simples Schmuckstück. Betrachtet man jedoch seine Innenseite, fallen die drei Sensoren auf. Diese messen Herzfrequenz, Temperatur und Beschleunigung. Damit das funktioniert, musst Du den Galaxy Ring natürlich an Deinen Finger stecken. Die Sensoren liegen auf der Innenseite an. Dort funktioniert die Messung aufgrund der dünneren Haut am besten. Eine Markierung hilft beim Positionieren. Übrigens empfiehlt Samsung den Zeigefinger – aber theoretisch kommen alle Finger infrage, sofern die Größe stimmt.

Ist der Ring dann an seinem Platz, sendet er die gemessenen Daten an Dein Galaxy Smartphone. Das funktioniert per Bluetooth. Bedienelemente besitzt dieses Gadget nicht. Alle Einstellungen nimmst Du auf dem Handy vor. Dort kannst Du auch die Vitalwerte ablesen und Deine Workouts tracken.  

Der Samsung Galaxy Ring ist an einem Finger zu sehen.

Was kann der Samsung Galaxy Ring? Merkmale und Features

Sehen wir uns nun an, was den Galaxy Ring auszeichnet und welche Features er bietet:

Gesundheit

Der Samsung Galaxy Ring ist in der Lage, folgende Werte zu messen:

Herzfrequenz: Die Herzfrequenz bzw. den Puls misst der Galaxy Ring erfreulich genau. Eine Abweichung zur Smartwatch gibt es kaum. Bei ungewöhnlich hoher oder niedriger Herzfrequenz (>120 und <40 bpm) erhalten Nutzer eine Warnung.

Schlaf-Tracking: Mithilfe von Blutsauerstoff- und Temperaturmessung analysiert der Galaxy Ring Dein Schlafverhalten. Er unterscheidet zwischen den einzelnen Schlafphasen und erkennt, ob Du schnarchst. Ein großer Vorteil: Der Ring trägt sich beim Schlafen wesentlich komfortabler als eine Smartwatch.

Zyklus-Tracking: Der Temperatursensor erfüllt noch eine weitere Funktion. Er kann den weiblichen Zyklus tracken. Hundertprozentig verlassen sollte sich Frau jedoch nicht darauf. Samsung warnt: Der Zyklus-Tracker ist keine sichere Verhütungsmethode.

Energy Score: Diese Funktion analysiert gleich mehrere Vitalwerte: darunter Aktivitäten-Level, Schlaf und Herzfrequenz. Anschließend erhältst Du Aufschluss über Deine Tagesform – und siehst, ob Du Vollgas geben oder es ruhig angehen lassen solltest. Auch der Stress-Level wird angezeigt. Beachte: Der Galaxy Ring kann weder Blutdruck messen noch EKGs erstellen. Dafür benötigst Du eine Galaxy Watch oder einen speziellen medizinischen Smart-Ring.

Fitness

Mit seinem Beschleunigungssensor kann der Samsung Galaxy Ring Schritte zählen. Das tut er erfreulich genau. Die Abweichung im Vergleich zu Smartphone und Smartwatch ist minimal.

Ebenfalls praktisch: Laufen und Rennen werden getrennt erfasst. Sollten sich Nutzer zu wenig bewegen, erhalten sie einen Hinweis. Das könnte so manche „Couch Potato“ helfen, sich aufzuraffen.

Übrigens kannst Du Dein Smartphone beim Joggen zuhause lassen. Der Galaxy Ring speichert die gezählten Schritte intern. Sobald Ring und Handy wieder verbunden sind, werden die Werte abgeglichen. Präziser funktioniert die Messung natürlich, wenn Du beide Geräte dabeihast.

Kommen wir zum Manko: Schwimmen und Radfahren erkennt der Ring nicht automatisch. Du musst sie manuell in der Samsung Fitness App auswählen. Galaxy Watches bieten hier mehr Komfort.

Der Samsung Galaxy Ring in den Farben Schwarz, Gold und Silber.

Verarbeitung und Design

Für den Galaxy Ring setzt Samsung ein Gehäuse aus Titan ein. Dieses Material ist nicht nur hübsch anzusehen, widerstandsfähig und resistent gegen Kratzer – sondern auch leicht. Das macht sich auf der Waage bemerkbar. Der Galaxy Ring wiegt gerade einmal 3 g. Damit kann keine Smartwatch mithalten. Auch die meisten anderen Smart Ringe sind schwerer.

Drei Farben stehen zur Auswahl: Titanium Black, Titanium Silver und Titanium Gold. Die letzten beiden Farben wirken dabei besonders dezent. Wer nicht genau hinsieht, wird kaum merken, dass es sich um einen Smart-Ring handelt.

Wasserschutz

Der Samsung Galaxy Ring ist nach ATM10, IP68 und ISO22810 zertifiziert. Damit übersteht er nicht nur Staub, Schweiß und Regenschauer. Auch Wassertiefen bis zu 100 m sind laut Samsung kein Problem. Du kannst den Ring beim Duschen, Baden und Schwimmen anbehalten. Wer jedoch sein nächstes Unterwasser-Abenteuer plant, sollte das Kleingedruckte lesen. Samsung warnt ausdrücklich davor, den Galaxy Ring für „Hochdruck-Wasseraktivitäten und Tauchen“ zu verwenden. Im Fall eines Wasserschadens entfällt die Garantie.

Die verschiedenen Samsung Galaxy Ring Größen sind in einer Verpackung zu sehen.

Die richtige Größe

Natürlich muss der Samsung Galaxy Smart Ring zu Deinem Finger passen. Nur wenn er eng anliegt, funktionieren seine Sensoren tadellos. Zum Glück sendet Samsung allen Käufern ein kostenloses Probier-Set zu. Dort sind mehrere Plastik-Ringe enthalten. Wenn Du Dich für eine Größe entschieden hast, kannst Du Deine Bestellung abschließen. Dafür hast Du 14 Tage Zeit. Das Probier-Set darfst Du behalten.

Gestensteuerung

Der Samsung Galaxy Ring trackt nicht nur Deine Gesundheits- und Fitnessdaten. Er kann auch zur Gestensteuerung verwendet werden. Du musst lediglich Daumen und Zeigefinger zweimal kurz zusammentippen – also einen sog. „Double Pinch“ ausführen. Damit kannst Du z. B. die Kamera Deines Galaxy Phones auslösen oder einen Alarm deaktivieren.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit dürfte für viele ein Hauptgrund sein, den Samsung Galaxy Ring zu kaufen. Bis zu 7 Tage lang hält er im Alltag durch. Zum Vergleich: Samsungs ausdauerndste Smartwatch, die Galaxy Watch Ultra, bringt es lediglich auf 2 Tage – bzw. 4 Tage, wenn Du die meisten Funktionen deaktivierst.

Natürlich kann auch die Akkulaufzeit des Galaxy Ring schwanken. Sie hängt vor allem davon ab, ob Vitalwerte konstant gemessen werden oder nicht. Auch die Größe hat einen (geringen) Einfluss. Wenn Du Galaxy Ring und Galaxy Watch gleichzeitig trägst, teilen sich beide Geräte die Pulsmessung. Das schont den Akku.

Aufladen erfolgt kabellos. Du musst den Galaxy Ring nur in das mitgelieferte Etui legen und etwa 80 Minuten warten. Eine LED zeigt, wann der Ring aufgeladen ist. Das Case selbst steckst Du per USB-Kabel an den Strom. Beachte, dass Samsung dieses Kabel nicht beilegt.

Ortung

Falls der Samsung Galaxy Ring einmal verlorengeht, kannst Du ihn über die Find my Ring-Funktion leicht wiederfinden. Auf Google Maps siehst Du seinen letzten Standort – oder besser gesagt: den Ort, an dem Galaxy Ring und Smartphone zum letzten Mal verbunden waren. Einen eigenen GPS-Chip besitzt der Ring nicht. Wenn Du ihn im Haus verlegt hast, kannst Du jedoch die Sensoren aufleuchten lassen. So wird er besser sichtbar.

Voraussetzungen

Ring anstecken und loslegen – so einfach ist es leider nicht. Stattdessen müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit Du den Galaxy Ring nutzen kannst.

Zuerst einmal benötigst Du ein Samsung Galaxy Phone mit Android 11 oder neuer sowie 1,5 GB Speicher. Beides sollte heutzutage kein Problem darstellen. Android 11 erschien bereits 2020 und steht für Smartphones wie das Galaxy S20 oder S21 zur Verfügung. Diese besitzen mindestens 128 GB Speicher.

Auch wer ein älteres Galaxy-Phone besitzt, kommt in den Genuss des Galaxy Rings. Solange das Handy die Samsung Health App unterstützt – und das gilt für Geräte ab Android 8 – kannst Du den Ring nutzen. Jedoch sind dann nicht alle Features verfügbar. Energy Score, Gestensteuerung per Double Pinch und die Ortungsfunktion fallen weg.

Zu guter Letzt musst Du Dich in Deinen Samsung-Account einloggen. Auf dem Smartphone bist Du normalerweise stets angemeldet, sodass dieser Schritt entfällt.

Beachte: Der Samsung Galaxy Ring ist nicht mit dem Betriebssystem iOS kompatibel. iPhone-Nutzer haben also Pech gehabt. Sie können alternativ den Oura-Ring nutzen (dazu weiter unten mehr); oder sie warten auf den Apple Ring, der Gerüchten zufolge bereits in Planung ist.  

Datenschutz

Genau wie eine Smartwatch sammelt der Galaxy Ring zahlreiche Daten seines Benutzers. Da stellt sich die Frage, wie sicher diese Daten vor unerlaubtem Zugriff sind. Zitieren wir dafür Samsung: „Die Gesundheitsdaten auf Deinem Galaxy Ring werden sicher übertragen und in der Samsung Cloud gespeichert.“ (Quelle) Das klingt erst einmal gut.

Nutzer, die besonderen Wert auf Datenschutz legen, sollten jedoch beachten: Die Samsung Cloud befindet sich in Korea. Dort gelten die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht. Unter anderem behält sich Samsung vor, die Daten mit Drittanbietern zu teilen.

Hier stellt der Samsung Galaxy Ring keine Ausnahme – sondern die Regel dar. Einen Smart Ring, der Daten lokal speichert, ohne sie hochzuladen, gibt es bisher nicht.

Samsung Galaxy Ring – Preis

Im Samsung-Store kostet der Galaxy Ring 449 Euro. Damit ist er teurer als die meisten Tracker für den Finger. Auf der anderen Seite kommen keine zusätzlichen Kosten auf Dich zu. Ein monatliches Abonnement, um die Fitness- und Gesundheits-Features zu nutzen, ist nicht nötig.

Der Samsung Galaxy Ring an einem Zeigefinger. Die Hand hängt runter wie beim gehen.

Samsung Galaxy Ring – Alternativen im Vergleich

Der Samsung Galaxy Ring ist Dir zu teuer? Dann solltest Du Dir diese Alternativen ansehen:

Oura Ring 3

Oura gilt als Erfinder des Smart Rings. Bereits 2017 stellte diese finnische Firma ihr erstes Modell vor. Der Oura Ring ist mittlerweile in der 3. Generation verfügbar.

Wie beim Samsung Galaxy Ring kommt Titan zum Einsatz. Der Ring misst dieselben Fitness- und Gesundheitswerte, hält Wassertiefen bis 100 m Stand und bietet maximal 7 Tage Akkulaufzeit. Zugegeben: Man muss schon genau hinsehen, um Unterschiede festzustellen. Doch es gibt sie.

  • Da wäre zum einen das Betriebssystem: Ouras Smartring unterstützt nicht nur Android-Handys, sondern auch iPhones.
  • Die Herzfrequenz lässt sich präziser überwachen. Unter anderem erhalten Nutzer Aufschluss über ihr „kardiovaskuläres Alter“ – und damit die Gesundheit des Herzens.
  • Eine Schnarch-Erkennung fehlt. Dafür bezieht der Oura kleine Nickerchen tagsüber in sein Schlaf-Tracking mit ein.
  • Ganze 40 sportliche Aktivitäten kann der Oura automatisch tracken. Beim Samsung Galaxy Ring stehen aktuell nur Laufen und Gehen zur Auswahl.

Der Oura Ring kostet in der Basis-Variante (Silber oder Schwarz) 329 Euro. Damit ist er 27 % günstiger als Samsungs Galaxy Ring. Beachte jedoch: Um seine Features zu nutzen, benötigst Du eine Mitgliedschaft. 5,99 Euro pro Monat bzw. 69,99 Euro pro Jahr werden fällig. Für Langzeit-Nutzer ist der Galaxy Ring damit die günstigere Wahl.

Wer tiefer in die Tasche greift, erhält den Oura Ring auch in mit Carbon-Beschichtung oder in Gold. Kostenpunkt: 449 bzw. 499 Euro.

Amazfit Helio Ring

Auch Amazon hat mittlerweile einen Smart Ring im Sortiment. Dieser nennt sich „Helio“ und kostet etwa 300 Euro. Damit ist er günstiger als der Oura Ring oder Samsungs Galaxy Ring.

Zu seinen Features müssen wir nicht viel sagen. Sie gleichen anderen Smart-Ringen. Konkret kannst Du Herzfrequenz, Körpertemperatur und Blutsauerstoff messen. Mithilfe dieser drei Werte erfasst der Helio Ring u. a. Dein Schlafverhalten und das Stress-Level sowie den weiblichen Zyklus. Alle Metriken werden in der Zepp-App angezeigt, die sowohl für Android als auch iOS zur Verfügung steht.

Ein Manko: Automatisches Workout-Tracking ist nicht integriert. Du musst den Sportmodus manuell einstellen. Das allein wäre nicht dramatisch. Allerdings werden nur 4 Aktivitäten unterstützt: Gehen, Rennen, Laufband und Fahrradfahren. Für andere Sportarten benötigen Nutzer eine Amazfit Watch. Die Akkulaufzeit beträgt bis zu 4 Tage – deutlich weniger als beim Galaxy Ring und dem Oura Ring. Aktuell stehen 3 Größen zur Auswahl. Während die gepunktete Oberfläche Geschmackssache ist, lässt die Verarbeitung keine Wünsche offen. Titan sorgt für leichtes Gewicht und Kratzerschutz. Außerdem hält der Amazfit Helio Ring bis zu einem Wasserdruck von 10 ATM dicht. Du kannst ihn beim Schwimmen tragen

M1 Smart Ring

300 oder gar 450 Euro sind eine Menge Geld. Dass es günstiger – viel günstiger – geht, beweist der M1 Smart Ring. Dieses Gadget kostet gerade einmal 30 Euro. Der Funktionsumfang ist auf den ersten Blick identisch.

Mithilfe seiner Sensoren misst der M1 Blutsauerstoff, Herzfrequenz, Schlaf und Bewegung. Um diese Werte anzuzeigen, benötigst Du die Cyfit-App. Diese steht für Android und iOS zur Verfügung. Auch Wasserschutz ist vorhanden. Dank versiegeltem Gehäuse kannst Du den Ring beim Schwimmen am Finger lassen.

Was ist nun der Haken an diesem 30 Euro-Gadget? Zum einen kann es die Genauigkeit nicht mit teureren Smart-Ringen oder Smartwatches aufnehmen. Als Herzfrequenz-Messer taugt der M1 kaum, da er den Puls nicht kontinuierlich überwacht. Schlafphasen und Kalorienverbrauch werden oft gar nicht gemessen.

Auch beim Design macht sich der geringe Preis bemerkbar. Dieser Ring besteht nicht aus Titan, sondern Kunststoff – und ist damit weit anfälliger für Kratzer.

Die Akkulaufzeit beträgt etwa 3 bis 5 Tage. Leider erhalten Nutzer keine Push-Nachricht, wenn sich der Akku dem Ende zuneigt. Auch das Laden ist weniger komfortabel als beim Galaxy Ring. Der M1 besitzt einen Kontaktstecker, den Du mit einem USB-Kabel verbinden musst. Ein praktisches Case zum kabellosen Laden wird nicht mitgeliefert.

Alles in allem empfiehlt sich der M1 vor allem für Einsteiger. Wer nicht alle Features des teureren Galaxy Ring benötigt und bei Verarbeitung, Funktionsumfang und Laufzeit Abstriche machen kann, dürfte mit diesem Gadget glücklich werden.