Blogbeitrag Sicher einkaufen im Internet

Sicher Einkaufen im Internet – diese Tipps solltest Du beachten

Online-Shopping ist einfach, schnell und komfortabel. Statt mühsam Geschäfte abzuklappern, bekommst Du das Produkt deiner Wahl bis zur Haustür geliefert – kein Wunder also, dass 70 % aller Deutschen regelmäßig Online einkaufen.

Doch trotz aller Vorteile bleiben Risiken: Manch seriös wirkender Online-Shop entpuppt sich im Nachhinein als Fake, der zwar Dein Geld behält, aber keine Ware liefert. Betrüger lauern auf Deine Login-Daten, und nicht alle Zahlungsmethoden bieten denselben Grad an Sicherheit. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Dich beim Online-Shopping schützen kannst. Außerdem verraten wir, was im Fall eines Betrugs zu tun ist.

Betrügerische Online-Shops erkennen

Das sichere Einkaufen beginnt mit der Wahl des Online-Shops. Um seriöse Anbieter von Betrügern zu unterscheiden, solltest Du auf folgende Kriterien achten:

Domain und URL

Sieh Dir als erstes die Domain an. Rechtschreibfehler sowie Endungen wie „.de.com“ können auf Fake-Shops hinweisen. Oft bedienen sich Betrüger einer bekannten Domain und ändern diese leicht ab, um Kunden zu täuschen.

Das Kürzel „https“ und ein Vorhängeschloss weisen auf eine sichere Verbindung hin. Doch Achtung: Manche Fakeshops leiten Kunden auf eine unsichere Website weiter. Diese solltest Du sofort schließen – vor allem, wenn sie einen ganz anderen Namen hat.

Impressum

Ein Impressum ist in der gesamten EU vorgeschrieben. Es muss einige Pflicht-Angaben enthalten – darunter:

  • Name und Rechtsform des Unternehmens
  • Vertretungsberechtigte mit Namen
  • vollständige Anschrift
  • E-Mail-Adresse
  • Verweis auf das Handelsregister

Fehlen diese Angaben komplett, handelt es sich wahrscheinlich um einen Fake-Shop. Doch natürlich lässt sich ein Impressum auch fälschen. Bei Zweifeln solltest Du prüfen, ob unter der Adresse überhaupt eine Firma zu finden ist – und ob diese von der Internetadresse abweicht.

Ebenfalls wichtig: Seriöse Online-Shops geben eine Adresse an, die Du kontaktieren kannst – inklusive Telefonnummer und E-Mail. Vorsicht ist geboten, wenn kostenpflichtige, ausländische Rufnummern, ein Postfach oder lediglich ein Kontaktformular hinterlegt sind.

Gütesiegel

Betrügerische Shops schmücken sich gerne mit Gütesiegeln wie „Trusted Shops“ – ohne jedoch wirklich zertifiziert zu sein. Das kannst Du erkennen, indem Du auf das Gütesiegel klickst. Handelt es sich lediglich um ein Bild ohne Link zur dazugehörigen Zertifikation? Dann ist das Siegel mit großer Wahrscheinlichkeit gefälscht.

AGBs

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verraten unter anderem, welche Regeln für Versand, Bezahlung und Umtausch gelten. Außerdem sollte das EU-weite Widerrufsrecht genannt werden. Verliert der Online-Shop gar kein Wort über diese Themen, ist das verdächtig. Achte außerdem auf die Sprache: Lesen sich die AGBs so, als wären sie automatisch aus einer anderen Sprache übersetzt worden? Dann sollten deine Alarmglocken schrillen.

Bestell-Button

Online-Shops müssen ihren Bestell-Button eindeutig mit Formulierungen wie „zahlungspflichtig/kostenpflichtig bestellen“, „kaufen“ oder „jetzt kaufen“ versehen. So will es der Gesetzgeber. Wage Formulierungen wie „Bestellen“, „Anmelden“ oder „Abschließen“ sind nicht erlaubt und weisen auf Fake-Anbieter hin.

Preise

Viele Online-Shops bieten Produkte vergünstigt an – etwa im Rahmen eines Schlussverkaufs oder saisonaler Aktionen. Wenn die Preise jedoch stark unter denen der Konkurrenz liegen, solltest Du misstrauisch werden. Rabatte von 90 % klingen auf den ersten Blick gut; aber frage Dich: Wie könnte ein seriöser Shop so Gewinn machen? Wahrscheinlicher ist es, dass Du ein fehlerhaftes oder (im schlimmsten Fall) gar kein Produkt erhältst.

Zahlungsmöglichkeiten

Für das Bezahlen im Internet gibt es mehrere Möglichkeiten: z. B. Rechnung, Kreditkarte, Sofortüberweisung oder PayPal. Viele Fake-Shops werben zwar mit diesen Zahlungsmethoden. Am Ende der Bestellung kannst Du aber nur Vorkasse auswählen. Diese Methode bietet den geringsten Käuferschutz (siehe weiter unten). Darum wird sie gern genutzt, um Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Bewertungen von Kunden

Kundenbewertungen sind das Aushängeschild jedes Online-Shops. Doch natürlich lassen sie sich fälschen. Statt also nur der Website zu vertrauen, solltest Du im Internet recherchieren. Evtl. haben Kunden bereits beim besagten Shop bestellt und keine Ware erhalten. Doch was ist, wenn Du nichts findest? Dann ist noch mehr Vorsicht geboten. Fake-Shops werden meist schnell erstellt und genauso schnell wieder geschlossen, sobald der Betrug aufgeflogen ist.

Login Daten schützen

Login-Daten schützen

Bei den meisten Online-Shops kannst Du ein Kundenkonto eröffnen. Das ist zwar praktisch, wenn Du häufiger einkaufst, birgt jedoch auch ein Risiko. Einmal eingegebene Zahlungsdaten werden auf der Website gespeichert. Es verwundert also nicht, dass Betrüger versuchen, Deine Zugangsdaten zu hacken. Der beste Schutz: ein starkes Passwort.

Auch wenn es bequem ist: Vergiss „1234“, „Mutti“ oder Dein Geburtsdatum. Solche Passwörter sind mit Leichtigkeit zu knacken – und werden auch von keiner seriösen Website mehr akzeptiert. Stattdessen sollten es mindestens 8 Zeichen inklusive Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen sein. Erstelle am besten für jeden Shop ein eigenes Passwort. So sind im Fall eines Hackerangriffs nicht alle Login-Daten betroffen.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Zwei Faktor-Authentifizierung, bei der Du zusätzlich einen Code per SMS erhältst. Das Einloggen dauert so länger. Dafür ist es Betrügern unmöglich, sich in deinen Account zu wählen – selbst, wenn sie das Passwort kennen.

Noch ein Tipp für mobile Nutzer: Zahlungen auf dem Handy lassen sich per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung freigeben. Die zweite Methode bietet jedoch nicht dieselbe Sicherheit – zumindest, wenn eine 2D-Erkennung verwendet wird. Tests zeigen: Meistens genügt schon ein Foto des Nutzers, um den Schutz zu umgehen. Weitaus sicherer ist die 3D-Gesichtserkennung.

Sichere und unsichere Zahlungsmethoden

Ob eine Zahlungsmethode sicher ist, hängt vor allem von diesen Kriterien ab:

  • Müssen Bankdaten übermittelt werden – und wenn ja, an wen?
  • Kannst du die Ware vor dem Bezahlen überprüfen?
  • Wie einfach lassen sich Zahlungen zurückbuchen?

Sehen wir uns dazu die beliebtesten Möglichkeiten an:

Kauf auf Rechnung

Viele Experten empfehlen den Kauf auf Rechnung als sicherste Zahlmethode. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen musst Du keine Bankdaten im Shop eingeben, sodass Betrugsversuche ausgeschlossen sind. Zum anderen überweist Du den Betrag erst, wenn die Ware bei Dir angekommen ist. Du bist nicht damit zufrieden? Dann mach einfach von deinem Online-Widerrufsrecht Gebrauch und schick sie zurück, ohne Geld zu überweisen.

Was Käufer freut, stellt für Online-Shops ein Risiko dar. Sie müssen oft bis zu 14 Tage auf ihr Geld warten. Darum ist diese Zahlungsmethode eher selten. Produkte aus dem Ausland kannst du damit nicht einkaufen.

Nachnahme

Ebenfalls sicher ist die Zahlung per Nachnahme – schließlich wechselt das Geld erst den Besitzer, wenn der Postbote bei Dir klingelt und die Ware übergibt. Bankdaten zu übermitteln, ist nicht notwendig. Ein Nachteil bleibt jedoch: Du kannst das Paket vor dem Bezahlen nicht öffnen. So ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass Betrüger fehlerhafte Ware oder lediglich Füllmaterial verschickt haben. Wenn Du den Schwindel merkst, ist es meist schon zu spät.

Kreditkarte

Die Zahlung per Kreditkarte wird von den meisten Online-Shops akzeptiert und ist auch für Käufer äußerst komfortabel. Du musst lediglich Deine Kreditkarten-Daten eingeben – schon wirst Du zur Authentifizierung weitergeleitet. Der Sicherheits-Check sorgt dafür, dass nur berechtigte Nutzer eine Zahlung freigeben können. Außerdem hast Du die Möglichkeit, unerlaubten Abbuchungen zu widersprechen. Das Ganze nennt sich Chargeback und funktioniert für VISA, Mastercard und American Express.

Trotzdem sind Kreditkarten nicht 100 % sicher vor Missbrauch. Du solltest darauf achten, dass die Daten verschlüsselt gesendet werden – erkennbar an der Abkürzung „https“ in der Browser-Zeile (z. B. https://www.shop-XY.de). Seriöse Online-Shops übermitteln darüber hinaus nur die letzten Ziffern der Kreditkarten-Nummer.

Wer noch sicherer shoppen möchte, sollte eine Prepaid-Kreditkarte beantragen. Das Überziehen – ein Markenzeichen klassischer Kreditkarten – ist damit nicht möglich. Stattdessen kannst Du nur den Betrag verwenden, den Du vorher eingezahlt hast.

SEPA-Lastschriftverfahren

Mit dem SEPA-Lastschriftverfahren erlaubst Du einem Anbieter, fällige Beträge von deinem Konto einzuziehen. Das ist bei Online-Shops eher selten – schließlich handelt es sich meist nur um eine einmalige Zahlung. Eher schon kommt das SEPA-Verfahren für Abonnements, Versicherungen oder Mobilfunk-Tarife zum Einsatz.

Und wie steht es um die Sicherheit? Hier gibt es kaum Anlass zur Kritik. Das SEPA-Regelwerk erlaubt Dir, Zahlungen innerhalb von 8 Wochen zu widerrufen – z. B., wenn Du keine Leistung für Dein Geld erhalten hast.

Vorkasse

Wenn ein Online-Shop nur Vorkasse anbietet, solltest Du wachsam sein. Der Grund: Du musst den Betrag im Voraus überweisen – erst dann wird die Ware verschickt. Im schlimmsten Fall kommt sie nie an. Da sich betrügerische Shops der Justiz entziehen, ist es so gut wie unmöglich, das Geld zurückzubekommen. Ein weiterer Nachteil: Vorkasse gehört zu den langsamsten Zahlungsmethoden und kann mehrere Tage in Anspruch nehmen.  

PayPal

PayPal fungiert als Mittelsmann zwischen Dir und dem Online-Shop. Das bedeutet, Du hinterlegst bei PayPal eine Bankverbindung (etwa Girokonto oder Kreditkarte). Wenn Du nun etwas kaufst, überweist PayPal den Betrag und bucht ihn von Deinem Konto ab. So müssen keine Bankdaten an den Online-Shop übermittelt werden. Für noch mehr Sicherheit sorgt der PayPal-Käuferschutz. Wenn die Ware nicht der Beschreibung entspricht, nicht geliefert wurde oder Du zu viel gezahlt hast, kannst Du die Bestellung innerhalb von 180 Tagen stornieren.

Wichtig: Zwar gilt PayPal als sicher und seriös. Du solltest aber trotzdem darauf achten, Deinen Account mit einem starken Passwort zu schützen. Aktiviere das automatische Einloggen nur auf eigenen Geräten – nicht auf fremden PCs. Sonst könnten Dritte auf Dein Konto zugreifen und unerlaubt Transaktionen durchführen.

NFC-Chip

NFC – also das Zahlen per Smartphone oder Smartwatch – ist nicht nur vor Ort möglich. Auch immer mehr Online-Shops akzeptieren diese Methode. Löblich ist, dass dabei keine Bankdaten direkt übermittelt werden. Stattdessen sendet das Smartphone lediglich eine verschlüsselte Kopie, die nur für EINEN Bezahlvorgang gültig ist. NFC gilt daher als äußerst sicher. Bedenke jedoch: Anonym bleibst Du nicht. Die Bezahl-App weiß, was Du gekauft hast, und kann diese Daten auswerten – etwa, um personalisierte Werbung zu schalten.

Vorsicht vor Phishing

Vorsicht vor Phishing

Wenn von Online-Betrug die Rede ist, haben viele Nutzer ein völlig falsches Bild vor Augen. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um Hacker, die Deine Daten mit ausgeklügelter Technik ausspionieren. Stattdessen genügt oft eine simple E-Mail. Das Ganze nennt sich Phishing und läuft generell auf zwei Arten ab.

Zum einen geben sich Betrüger als Online-Shop aus und fordern die Übermittlung persönlicher Daten. Dabei kann es sich um Benutzernamen und Passwörter, Kreditkarten-Daten, TANs oder PINs handeln. Diese Daten darfst Du niemals weitergeben!

Die zweite, noch perfidere Methode ist das Erstellen von Fake-Websites. Dort soll das Opfer seine Zugangs- oder Bankdaten eingeben, damit sie abgegriffen werden können. Solche Websites sind oft nur schwer vom Original zu unterscheiden. Dennoch gibt es Indizien:

  • Die Web-Adresse enthält Rechtschreibfehler; evtl. werden auch Buchstaben durch Ziffern ersetzt (z. B. O durch 0).
  • Die Verbindung ist nicht verschlüsselt – heißt: vor der URL steht nicht das Kürzel „https“.
  • Die E-Mail selbst ist fehlerhaft und ohne persönliche Anrede formuliert.
  • Du wirst dringend zur Eingabe Deiner Daten aufgefordert – oft auch mit angedrohter Sperrung des Kontos.
  • Die Nachricht befindet sich im Spam-Ordner, wurde von deinem Mail-Programm also bereits als verdächtig eingestuft.

Öffentliche WLAN-Netze meiden

Vorsicht ist in öffentlichen WLAN-Netzen geboten. Da diese nicht durch ein Passwort geschützt sind, kann sich jeder einloggen – auch Hacker, die Deine persönlichen Daten abgreifen wollen. Zu diesem Zweck fangen sie Zahlungsinformationen ab oder infizieren Geräte mit Malware. Manchmal werden sogar gefälschte Netzwerke erstellt, die nur dem Datenklau dienen.

Wenn Du trotzdem im öffentlichen WLAN shoppen möchtest, empfiehlt sich ein virtuelles privates Netzwerk (VPN). Dieses macht Dein Gerät für Hacker unsichtbar und verschlüsselt die übermittelten Informationen. Alternativ kannst Du die mobilen Daten Deines Handys nutzen. Das geht per Hotspot auch auf dem Laptop.

Private Verkäufer – ein Risiko

Wer von Privatpersonen kauft, genießt nicht denselben Käuferschutz wie bei gewerblichen Händlern. Konkret geht es um die Gewährleistung. Nehmen wir z. B. an, Du kaufst ein gebrauchtes Notebook, das zwei Wochen danach schon den Geist aufgibt. Der private Verkäufer hat in dem Fall nicht die Pflicht zur Reparatur oder zum Umtausch. „Gekauft wie gesehen“, lautet die Regel. Einzige Ausnahme: Der Verkäufer hat Mängel arglistig verschwiegen. So etwas zu beweisen, ist jedoch alles andere als einfach und erfordert einen Rechtsstreit.

Mehr Sicherheit bieten diese zwei Alternativen:

1) Kaufe gebrauchte Ware wie Elektronik bei professionellen Anbietern. Das ist zwar etwas teurer: Du kannst jedoch sichergehen, dass die Ware frei von Mängeln ist – oder Du bekommst Dein Geld zurück. Außerdem steht Dir hier das Recht zum Umtausch zu.

2) Nutze Kleinanzeigen-Portale und begutachte die Ware vor Ort, bevor Du zahlst. Das lohnt sich vor allem bei teuren Artikeln. Schließlich würdest Du auch kein Auto kaufen, ohne es Probe zu fahren, oder?

Was tun bei Online Betrug?

Du bist auf einen betrügerischen Online-Shop hereingefallen? Dann gilt es, Ruhe zu bewahren und die folgenden Schritte einzuleiten:

  • Kontaktiere Deine Bank und versuche, die Zahlung zurückzubuchen. Das ist jedoch in der Regel nur möglich, solange die Überweisung noch nicht durchgeführt wurde. Kreditkarten- und SEPA-Nutzer haben es leichter.
  • Sollte eine Rückbuchung nicht möglich sein, bleibt noch Deine Hausratsversicherung. Diese deckt Schäden durch Online-Betrug und Phishing ab, sofern eine sog. Cyber Police inbegriffen ist.
  • Erstatte Strafanzeige bei der Polizei. Dafür musst Du nicht einmal mehr ins nächste Polizeirevier gehen, sondern kannst sog. Internetwachen nutzen.  
  • Melde den Shop bei der Verbraucherzentrale, um andere Käufer zu warnen.
  • Wenn Deine Kreditkarte unerlaubterweise belastet wurde, solltest Du sie sperren lassen. Das geht per Online-Banking und über die jederzeit erreichbare Hotline 116 116.
  • Hast Du aus Versehen Passwörter an Dritte weitergegeben? Dann ändere sie umgehend und achte darauf, ein starkes Passwort zu wählen.
  • Überprüfe deinen PC/das Smartphone auf Malware. Evtl. hast Du Dir auf betrügerischen Websites einen Virus eingefangen, der Dein System ausspäht. Nutze am besten kein Online-Banking mehr, bis das Problem behoben ist.

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