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Transsion – der neue Stern am Smartphone-Himmel?

Kennst Du Transsion? Wenn nicht – keine Sorge. Dieser Name ist in Deutschland nahezu unbekannt. Dabei handelt es sich um den viertgrößten Smartphone-Hersteller der Welt! Mittlerweile hat Transsion sogar Oppo und Huawei überholt. Das Geheimnis des Erfolgs? Transsion konzentriert sich auf einen Markt, der von anderen Herstellern lange vernachlässigt wurde: Afrika. Dort bietet das Unternehmen günstige, ausdauernde Smartphones an. In dieser Übersicht zeigen wir Dir, was Transsion so besonders macht – und ob auch deutsche Kunden ein Transsion Smartphone kaufen können.

Transsion – die wichtigsten Infos

Transsion ist bei weitem kein neuer Player. Das Unternehmen wurde bereits 2006 in Hongkong gegründet. 2008 kamen die ersten Handys auf den Markt. Es handelte sich dabei noch um sog. Feature Phones – also ein Zwischending aus klassischem Handy und Smartphone. Apropos Smartphones: Diese stellt Transsion seit 2014 her. Produktionsstätten befinden sich u. a. in China, Indien, Bangladesch, Pakistan und Äthiopien. Die Transsion Holding selbst hat ihren Sitz im chinesischen Shenzhen.

Transsion – das Geheimnis hinter dem Erfolg

Hierzulande ist der Name Transsion nahezu unbekannt – und auch im Heimatland China kennt kaum jemand diese Firma. Da überrascht es umso mehr, dass Transsion mittlerweile zum viertgrößten Smartphone-Hersteller der Welt aufgestiegen ist. Auf Platz 3 befindet sich nach wie vor Xiaomi mit großem Vorsprung. Doch Transsion holt auf. Das zeigt u. a der Quartalsbericht des Marktforschungsinstituts IDC.

Demnach hielt Transsion im 1. Quartal 2024 einen Marktanteil von 9,9 % – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Anders gesagt: Jedes zehnte Smartphone, das weltweit verkauft wird, stammt mittlerweile aus dem Hause Transsion.

Nahezu 57 % aller Transsion Smartphones werden in Afrika und dem Nahen Osten verkauft. Danach kommen Indien und Südostasien. Lateinamerika, Europa und der Rest Asiens nehmen insgesamt nur 15 % ein. Die USA spielen statistisch keine Rolle, und selbst im Heimatland China verzeichnet Transsion kaum Umsatz (Quelle: Counterpoint Research).

Der Hersteller konzentriert sich stattdessen auf die aufstrebenden Märkte – oder das, was wir gemeinhin „Schwellenländer“ nennen. Vom dortigen Wachstumspotenzial können die Märkte der Ersten Welt nur träumen. Sehen wir uns nun an, warum Transsion vor allem in Afrika Fuß fassen konnte.

Eine Person telefoniert mit einem Smartphone und schaut in den Himmel.

Was zeichnet Transsion Smartphones aus?

Dass chinesische Firmen in Afrika aktiv sind, ist nichts neues. Fast die gesamte Mobilfunk-Infrastruktur des Kontinents stammt aus China – genau wie viele Smartphones, Laptops und andere Elektrogeräte. Dennoch bleibt die Frage: Wie schaffte es Transsion, nahezu 50 % des afrikanischen Markts zu gewinnen? Die Antwort liegt in den Smartphones selbst. Viele Hersteller entwickeln ihre Geräte für den Westen. Die speziellen Wünsche afrikanischer Kunden spielen kaum eine Rolle. Genau hier dreht Transsion den Spieß um.

Große Preisspanne – von günstig bis gehoben

In vielen Ländern Afrikas liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen unter 2.000 USD. Nur wenige Kunden können sich ein hochpreisiges Smartphone von Marken wie Apple, Samsung oder Google leisten. Oft sind es gebrauchte Geräte, die ihren Weg dorthin finden.

Transsion macht es anders. Das Unternehmen bietet Smartphones bereits unter 100 USD an. Die günstigen Modelle sind für umgerechnet 50 Euro zu haben. Trotzdem hat Transsion auch eine zahlungskräftige Kundschaft im Blick. Im Preisbereich von 300 bis 700 Euro finden sich Geräte, die nicht nur edel aussehen, sondern auch mit hochwertigen Displays und Kameras glänzen.

Hervorragender Empfang im 4G-Netz

Auch wenn der Netzausbau voranschreitet – 5G ist in vielen Ländern Afrikas nach wie vor eine Seltenheit. Für die meisten Kunden lohnt es sich daher nicht, 5G-fähige Smartphones zu kaufen. Eine größere Rolle spielt 4G. Transsion setzt auf starken Empfang, um Lücken im Handynetz zu kompensieren. Dies ist vor allem in ländlichen Regionen wichtig.

Starke Akkus

Auch bei der Stromversorgung zeigen sich Herausforderungen, die europäische Kunden kaum noch kennen. Viele Länder Afrikas haben mit Stromausfällen zu kämpfen – und nicht überall stehen Steckdosen zur Verfügung. Kaum überraschend bevorzugen Kunden dort Smartphones mit großem Akku. Diesen Wunsch erfüllt Transsion. 4.000 bis 6.000 mAh Kapazität gehören zum Standard. Einen Rekord hält Transsions Long Standby Series. Diese Handys halten im Standby-Betrieb bis zu 30 Tage durch, bevor sie an die Steckdose müssen

Kameras

Transsion entwickelt seine Smartphones speziell für die Anforderungen afrikanischer User. Dazu gehört auch die „Generation Selfie“. In Zusammenarbeit mit Chip-Herstellern entstanden Kameras, die dunkle Hauttöne besonders natürlich wiedergeben können. Damit das funktioniert, wurde die Software anhand von Test-Modellen aus Afrika trainiert.

Unterstützte Sprachen

Afrika ist ein Kontinent mit zahlreichen Ethnien. Mehr als 50 Sprachen werden dort gesprochen. Die meisten Android- oder iOS Phones unterstützen nur einen Bruchteil davon. Transsion füllt diese Lücke. Ein Beispiel dafür ist Äthiopien. Als erster Hersteller stattete Transsion seine Handys mit einer Tastatur in der Landessprache Amharisch aus.

Dual SIM-Support

Nahezu jedes moderne Smartphone unterstützt zwei SIM-Karten. Doch Transsion setzte diese Technologie früher ein als viele andere Firmen. Wieder einmal spielten örtliche Gegebenheiten eine Rolle. Flatrates in alle Netze sind in Afrika selten. Um hohe Gebühren zu vermeiden, nutzen viele Kunden daher mehrere SIM-Karten – und tauschen sie je nach Anforderung aus.

Kundendienst

Als erster chinesischer Hersteller etablierte Transsion ein Kundendienst-Netzwerk in Afrika. Dieses nennt sich Carlcare und bietet Reparaturen, Austausch sowie Hilfe bei technischen Problemen an. Mittlerweile wurde das Netzwerk auch auf andere Regionen ausgeweitet: etwa den Nahen Osten, Südostasien und Lateinamerika. Mehr als 2.000 Service-Center stehen weltweit zur Verfügung.

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand in einer stylischen Bewegung.

Transsion – ein Unternehmen, mehrere Marken

Transsion betreibt drei große Smartphone-Marken: Tecno, Infinix und itel. Diese unterscheiden sich deutlich voneinander.

Tecno

Die größte und bekannteste Transsion-Marke ist Tecno. Deren Smartphones unterteilen sich in die Reihen Camon, Spark, Phantom, Pova und Pop. Je nach Modell steht ein anderes Feature im Vordergrund. Bei Camon-Phones wäre das z. B. die leistungsstarke Kamera, während Pova mit langer Akkulaufzeit glänzt. Phantom-Phones stellen die „Flaggschiffe“ von Transsion dar. Hier finden sich sogar zwei faltbare Smartphones, die an Samsungs Galaxy Z Flip und Fold-Reihe erinnern.  

Infinix

Infinix bietet einen Mix aus Budget- und Mittelklasse- Smartphones. Mehr als 100 Geräte stehen mittlerweile bereit. Die Preisspanne reicht von etwa 100 bis 300 Euro. Darüber hinaus umfasst die Marke auch Laptops, Fernseher und Bluetooth-Kopfhörer

itel

Die günstigsten Transsion Handys finden sich in der itel-Reihe. Generell kosten diese umgerechnet 50 bis 70 Euro. Das ist erstaunlich, da es sich um „waschechte“ Smartphones handelt. Trotz des schicken Designs müssen Kunden mit Abstrichen leben. Hardware, Displays und Kameras präsentieren sich spartanisch. Der Fokus liegt stattdessen auf einer langen Akku-Laufzeit.

Ein violettes klappbares Smartphone wird gerade in einer Handtasche verstaut.

Transsion Smartphones – beliebte Modelle

Tecno Camon 20 Premier

Eines der beliebtesten Transsion Phones ist das 2023 erschienene Tecno Camon 20 Premier. Mit etwa 300 USD gehört es zu den teuersten Modellen. Dafür bekommen Kunden einiges geboten – vor allem beim Display: Die Diagonale beträgt stolze 6,67 Zoll. AMOLEDs sorgen für starke Kontraste, und dank 120 Hz wirken Animationen besonders flüssig.

Eine weitere Stärke ist die Kamera. Viele Hersteller statten ihre Weitwinkel-Linsen mit den meisten Megapixeln aus. Beim Transsion Camon steht dagegen die Ultraweitwinkel-Kamera im Vordergrund. Sie besitzt 108 MP – ideal für Fotografen, die Gruppenfotos und weite Landschaften knipsen wollen. Danach kommt die Weitwinkel-Kamera mit immer noch scharfen 50 MP. Auch Videos in 4K sind möglich.

Wie man es von Transsion kennt, wurde ein ausdauernder Akku verbaut. 5.000 mAh kommen zum Einsatz. Zusammen mit dem genügsamen Chip von Mediatek ergibt das einen ganzen Tag Laufzeit. Aufladen geht dank 45 W zügiger als bei vielen teuren Smartphones.

Infinix Note 40 Pro

Eine Preisklasse darunter rangiert das Infinix Note 40 Pro. Für etwa 150 Euro erhalten Käufer ein Transsion Smartphone, das vor allem beim Akku glänzt. Ganze 6.000 mAh versprechen eine lange Laufzeit. Hier könnte sich so mancher Premium-Hersteller eine Scheibe abschneiden. Auch das Display überrascht: Ein AMOLED-Screen mit 120 Hz ist in dieser Preisklasse selten. Zwar besitzt das Infinix 40 Pro nur eine Kamera. Diese löst dafür mit stolzen 108 MP auf.

Weniger stark präsentiert sich die Hardware. Verglichen mit Chips aus dem Hause Apple oder Qualcomm wirkt der verbaute Mediatek Dimensity 7020 antiquiert. Das Infinix 40 Pro eignet sich also kaum für anspruchsvolle Apps oder Spiele – doch das ist auch gar nicht sein Anspruch. Eher schon könnte der mangelnde Speicherplatz ins Gewicht fallen. Maximal 256 GB sind verfügbar.

itel A70

Das itel A70 ist nicht nur in Afrika, sondern auch auf dem indischen Markt beliebt. Etwa 100 Euro kostet dieses Budget-Smartphone mit starkem Akku, Fingerabdruck-Sensor und SD Karten-Slot. Zugegeben: Das itel A70 eignet sich hauptsächlich zum Telefonieren und für simple Apps. Höchstleistungen darf man vom schwachen Unisoc-Chip nicht erwarten. Auch das IPS-Display und die einzelne 13 MP-Kamera fallen unter die Kategorie: zweckmäßig, aber nicht überragend.

Transsion Phantom V Flip

Dass faltbare Handys nicht immer teuer sein müssen, zeigt das Phantom V Flip. Für etwa 700 Euro erhalten Nutzer ein Foldable, das sich vertikal auf- und zuklappen lässt. So wird die Display-Diagonale von 6,9 Zoll halbiert – ideal für enge Hosentaschen.

Ist das Phantom V Flip damit eine Alternative zum Samsung Galaxy Z Flip? Ja und Nein. Für dieses Gerät spricht ein hochauflösendes AMOLED-Display mit 120 Hz. Zwei Kameras sind vorhanden – eine davon sogar mit 64 MP – und die Verarbeitung wirkt dank Aluminium und Leder-Rückseite durchaus hochwertig. Allerdings kommt der verbaute Mediatek Dimensity 8050 nicht an Chips aus dem Hause Qualcomm heran. Auch die Akku-Kapazität fällt mit 4.000 mAh eher dürftig aus. Hier musste Transsion anscheinend den Rotstift ansetzen, um Kosten zu senken.

Zwei Personen machen ein Selfie mit einem türkisem Smartphone.

Transsion Smartphone kaufen – wie geht das?

Wie schon erwähnt, ist Transsion vor allem in Afrika und Asien aktiv. Zwar möchte das Unternehmen seine Präsenz in Europa ausbauen. Doch ein deutscher Online-Shop fehlt bisher. Wer Transsion Smartphones in Deutschland kaufen möchte, ist auf Alternativen angewiesen.

Teilweise findest Du die Geräte bei Amazon, Otto, Kaufland oder Media Markt. Verkauft werden sie dann durch Zwischenhändler, die meist im EU-Ausland sitzen. Das heißt, Du musst Dich um die Abfertigung beim Zoll und anfallende Gebühren nicht kümmern.

Natürlich kannst Du Dein Transsion Handy auch direkt aus Ländern wie China oder Indien importieren. Beachte jedoch folgende Schwierigkeiten:

  • Zuerst einmal muss das Gerät durch den Zoll. Dies verzögert nicht nur den Versand. Evtl. behalten die Zollbeamten das Produkt sogar ein – z. B. wenn die in der EU vorgeschriebene CE-Kennzeichnung fehlt.
  • Dazu kommen Importgebühren von 19 %. Sie müssen in der Regel vom Käufer getragen werden. Gehen wir von 300 Euro Warenpreis aus, wären das 60 Euro mehr.
  • Ist das Gerät dann bei Dir angekommen, kannst Du es nicht einfach so zurückschicken. „Luxus“ wie eine gesetzliche Garantie und Anspruch auf Reparaturen/Ersatzteile fallen beim Transport aus dem Nicht EU-Ausland weg. Du bist auf die Kulanz des Händlers angewiesen.
  • Überhaupt bietet Transsion keinen deutschsprachigen Support an. Einen Ansprechpartner für Kunden in Deutschland gibt es nicht. Das heißt: Bei Problemen musst Du selbst tätig werden und Dich z. B. in Internet-Foren informieren. Gute Englischkenntnisse sind also Pflicht.

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