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Warum ist mein Internet auf einmal so langsam? Ursachen und Lösungen

Wir alle wollen in Highspeed surfen! Doch all zu oft sieht die Realität anders aus. Websites bauen sich schleppend auf; Videos buffern vor sich hin und Downloads werden zur Geduldsprobe. Wenn das Internet auf einmal extrem langsam ist, kann das viele Ursachen haben: von überlasteten Netzwerken über den Browser bis zum Router. In diesem Beitrag verraten wir Dir, welche Fehlerquellen es gibt und wie Du sie beheben kannst. Anschließend geht es um Deine Rechte als Verbraucher – denn: Langsames Internet musst Du nicht einfach so hinnehmen. In bestimmten Fällen hast Du Anspruch auf Kostenerstattung!

Der erste Schritt: Speed-Test durchführen

Ganz am Anfang steht die Frage: Ist das Internet wirklich zu langsam – oder fühlt es sich nur so an? Diese Frage lässt sich leicht mit einem Speed-Test beantworten. Anbieter gibt es zur Genüge. Wir empfehlen den Breitbandmesser der Bundesnetzagentur. Dieser ist kostenlos. Er lässt sich im Browser nutzen, steht aber auch als App für das Smartphone bereit.

Du musst nur ein paar Daten eingeben. Schon misst das Tool die Geschwindigkeit sowie die Abweichung von der theoretisch möglichen Bandbreite. Das ist nicht nur sinnvoll, um an der Fehlerbehebung zu arbeiten. Die Messwerte dienen auch als Nachweis gegenüber Deinem Provider. Kann dieser nämlich nicht die vereinbarte Geschwindigkeit liefern, stehen Dir als Verbraucher bestimmte Rechte zu; aber dazu weiter unten mehr.

Sehen wir uns nun die möglichen Gründe für langsames Internet an – und, was Du dagegen tun kannst.

Wi-Fi Symbol auf einer Wand.

1.    Technische Störungen im Netz

Oftmals können Nutzer nichts dafür, dass ihr Internet auf einmal langsam ist. Stattdessen liegt das Problem beim DSL- oder Kabelanbieter. Störungen, die mehrere Haushalte betreffen, treten immer wieder auf. Evtl. ist die Geschwindigkeit auch aufgrund von Wartungsarbeiten reduziert. Dein Provider sollte Dich normalerweise über diese Ausfälle informieren. Falls dies nicht der Fall ist, hilft ein Anruf. Alternativ kannst Du auf Websites wie Allestörungen.de nachsehen, ob gerade Störungen vorliegen – vorausgesetzt, Du hast ein Smartphone mit mobilen Daten.

2.    Software

Zu langsames Internet ist nicht immer auf eine Störung im Netzwerk zurückzuführen. Auch Software-Probleme kommen infrage, wenn das Surfen zur Geduldsprobe wird. Folgende Ursachen sind besonders häufig:

Zu viele gespeicherte Cookies

Akzeptieren Sie Cookies? Diese Frage bekommen Internet-Nutzer andauernd gestellt. Ohne Cookies funktionieren Websites nur eingeschränkt. Sie sorgen u. a. dafür, dass Daten auf Websites gespeichert werden. Daneben gibt es sog. Drittanbieter-Cookies, die Nutzer beim Online-Shopping tracken. Andere Cookies fügen automatisch Deine Login-Daten ein. So musst Du Dich nicht jedes Mal manuell anmelden.

Zwar beeinflussen Cookies nicht die Geschwindigkeit der Internet-Verbindung. Mit der Zeit sammeln sie sich jedoch im Browser an und sorgen dafür, dass Websites langsamer geladen werden. Der Effekt ist also ähnlich – Grund genug, Cookies regelmäßig zu löschen. Browser wie Firefox erledigen dies auf Wunsch sogar automatisch. Wie lange Cookies gespeichert werden, kannst Du dort individuell einstellen.

Überfüllter Cache

Als Cache bezeichnet man den Zwischenspeicher eines Browsers. Hier werden Inhalte wie Bilder und HTML-Dateien abgelegt, damit sie nicht bei jedem Aufrufen der Website erneut geladen werden müssen. Was eigentlich die Geschwindigkeit erhöhen soll, kann ins Gegenteil umschlagen – vor allem, wenn sich große und/oder fehlerhafte Dateien im Cache befinden. Es lohnt sich daher, den Cache alle paar Monate zu leeren. Keine Sorge: Persönliche Daten gehen dabei nicht verloren. Es kann jedoch sein, dass Du auf Websites ausgeloggt wirst. Unter Umständen musst Du Deine Login-Daten erneut eingeben.

Zu viele Tabs im Hintergrund

Multi-Tasking ist eine tolle Sache. Doch je mehr Tabs im Browser geöffnet sind, desto mehr Ressourcen werden verbraucht. Vor allem ältere PCs mit wenig Arbeitsspeicher kommen so an ihre Grenzen. Das Resultat: Websites laden sich nur noch langsam und die Bedienung wird zur Geduldsprobe. Du solltest nicht benötigte Tabs daher lieber schließen oder – wenn es der Browser zulässt – in den Schlummermodus versetzen. Das funktioniert z. B. mit Google Chrome, Firefox und Microsoft Edge.

Malware

Malware stellt nicht nur ein Sicherheitsrisiko dar. Als unschönen Nebeneffekt drosseln Viren auch die Geschwindigkeit des PCs. Sie spionieren Nutzer aus und senden pausenlos Daten an Betrüger. Das kann dazu führen, dass Du nur noch im Schneckentempo surfst. Es empfiehlt sich, das System mit einem Anti Malware-Programm zu scannen und zu bereinigen. Doch natürlich ist Vorsorge besser als Nachsorge. Darum solltest Du folgende Tipps beachten:

  • Halte das Betriebssystem und den Browser stets aktuell, indem Du automatische Updates aktivierst.
  • Auch Deine Anti Virus-Software sollte sich auf dem neusten Stand befinden. Nur so können Sicherheitslücken schnell erkannt werden.
  • Installiere nur Software aus vertrauenswürdigen Quellen und meide dubiose Websites ohne Sicherheits-Zertifikat.
  • Sei auf der Hut vor Phishing! Online-Betrüger senden täuschend echte Emails, um Schadsoftware auf Deinen PC zu schleusen. Klicke niemals auf verdächtige Links und lade keine Anhänge von Absendern herunter, die Du nicht kennst.

VPN

Virtuelle private Netzwerke (VPNs) erfüllen gleich mehrere Zwecke. Du kannst damit anonym surfen, Daten verschlüsselt übertragen und auf Content zugreifen, der in Deinem Land gesperrt ist. Leider haben die meisten kostenlosen VPNs ein Manko: Sie bremsen die Internet-Geschwindigkeit aus. Wer VPNs öfter nutzt, sollte daher über eine kostenpflichtige Variante nachdenken. So erhältst Du Zugang zu Servern mit mehr Bandbreite und kannst trotz VPN schneller surfen. Die Geschwindigkeits-Einbußen halten sich in Grenzen.

Ein Bunter Router.

3.    Router

Langsames Internet trotz guter Verbindung liegt nicht nur an der Software. Auch der Router stellt eine Fehlerquelle dar. Darum solltest Du folgende Ursachen überprüfen:

Standort des Routers

Kaum ein Faktor hat so großen Einfluss auf die Internetgeschwindigkeit wie der Standort des Routers. Befindet er sich zu weit vom Endgerät entfernt, verliert das WLAN-Signal an Stärke. Du kannst nicht mehr mit der maximalen Geschwindigkeit surfen.

Dies leuchtet ein. Doch was viele nicht wissen: Der Empfang kann auch durch Hindernisse gestört werden. Darunter fallen Stahlbeton-Decken ebenso wie Kühlschränke, Fußbodenheizungen, Wasserrohre, Aquarien und sogar Spiegel. Je massiver das Objekt, desto schwerer haben es WLAN-Wellen, hindurchzukommen. Glas wiederum reflektiert die Wellen, was denselben Effekt hat.

Die Lösung: Platziere Deinen Router zentral in der Wohnung. Zwischen ihm und den Endgeräten sollten möglichst wenig Hindernisse liegen.

Ebenfalls wichtig ist die Temperatur. Ein überhitzter Router kann nicht mit maximaler Leistung arbeiten. Es empfiehlt sich daher ein schattiges Plätzchen. Achte darauf, dass die Belüftung gewährleistet ist. So kann überschüssige Hitze abgeleitet werden. Auf keinen Fall solltest Du den Router hinter Möbelstücken anbringen.

Mehr Reichweite durch Repeater und Extender

Nicht immer genügt ein Router, um alle Zimmer abzudecken. Die Lösung: WLAN-Repeater und Extender. Diese Geräte empfangen Signale des Routers und verstärken sie. So kannst Du tote Winkel in Deinem Zuhause ausgleichen und die Geschwindigkeit verbessern. Das Einrichten gelingt auch ohne Technik-Kenntnisse.

WLAN-Frequenz ändern

Standardmäßig funken WLAN-Router mit 2,4 Ghz. Diese Frequenz erlaubt eine gute Abdeckung. Doch leider wird sie auch von vielen anderen Elektrogeräten genutzt. Dazu kommen Interferenzen durch die Router der Nachbarn. Das Ergebnis: Die Signale stören sich gegenseitig. Es kann sich daher lohnen, den Router auf 5 Ghz umzuschalten. Diese Frequenz besitzt zwar eine kürzere Reichweite, wird jedoch seltener genutzt, sodass die Verbindung mit etwas Glück stabiler wird. Einen Versuch ist es wert!  

Auf LAN-Kabel umsteigen

LAN-Kabel sind in letzter Zeit aus der Mode gekommen. Sie müssen umständlich verlegt werden und bieten nicht die Flexibilität drahtloser Verbindungen. Allerdings haben sie einen Vorteil: Signale, die per Kabel übertragen werden, sind weitaus weniger anfällig für Störungen. Über Interferenzen durch Betonwände, Möbel, Elektrogeräte und Co. musst Du Dir keine Sorgen machen – selbst, wenn der Übertragungsweg länger ausfällt. LAN-Kabel lohnen sich daher vor allem für Geräte, die permanent an einem Ort stehen.  

Router neu starten

Im Inneren von Routern arbeiten Computer – und diese sind anfällig für Fehler. Eventuell werden Prozesse nicht richtig ausgeführt, sodass die Internet-Geschwindigkeit leidet. In diesem Fall solltest Du den Router neu starten. Noch besser ist es, das Gerät einige Sekunden lang ausgeschaltet zu lassen und dann erneut hochzufahren. So wird der Arbeitsspeicher des Routers auch wirklich geleert. Ein kompletter Neustart kann erfolgen.

Konfiguration überprüfen

Um die maximale Bandbreite zu ermöglichen – aber auch aus Sicherheitsgründen – sollte ein Router stets mit der aktuellen Software arbeiten. Heutige Modelle führen Updates automatisch durch. Bei älteren Routern empfiehlt es sich dagegen, die Version regelmäßig zu überprüfen.

Natürlich kann es auch vorkommen, dass jemand die Einstellungen des Routers verändert hat. Wurde er z. B. in den Energiesparmodus versetzt? Dann funkt er nicht mehr mit maximaler Leistung, sodass die Internet-Geschwindigkeit abnimmt. Du solltest den Modus im Router-Menü deaktivieren. Alternativ kannst Du den Router auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Alle nachträglich vorgenommenen Einstellungen werden so rückgängig gemacht.

4.    Langsames Internet durch zu viele Nutzer

Ist das Internet zu einer bestimmten Uhrzeit langsam – z. B. regelmäßig am Abend oder am Wochenende? Dann liegt das wahrscheinlich an der Anzahl der Nutzer. Wenn viele Haushalte gleichzeitig Online gehen, kann die Geschwindigkeit leiden. Dieses Problem betrifft vor allem Kabelanschlüsse, denn hier teilen sich mehrere Haushalte eine Bandbreite. Eine wirkliche Lösung gibt es nicht. Du könntest jedoch in den Abendstunden auf mobiles Internet umschalten.

Auch DSL-Anschlüsse sind von Engpässen betroffen – und zwar, wenn der Datenverkehr im gleichen Haushalt zunimmt. Laden zu viele Personen gleichzeitig große Dateien herunter, streamen 4K-Videos oder zocken Online? Dann kann die Geschwindigkeit leiden. Wenn weder Du noch Deine Mitbewohner ihre Nutzung einschränken wollen, lohnt sich evtl. das Upgrade auf einen DSL-Tarif mit mehr Bandbreite. Viele Provider erlauben den Wechsel sogar vor Ende der Vertragslaufzeit.

Internet auf einmal langsam – diese Rechte hast Du

Hat Dein Provider eine bestimmte Geschwindigkeit – etwa 100 Mbit/s – zugesichert, aber Dein Internet ist deutlich langsamer? Dann lohnt sich eine Beschwerde. Natürlich musst Du beweisen, dass die Internetgeschwindigkeit nicht nur sporadisch, sondern dauerhaft zu langsam ist. Dafür sind 30 Messungen innerhalb von 14 Tagen nötig. Weitere Regeln für einen rechtskonformen Nachweis findest Du auf der Website der Bundesnetzagentur.

Behebt der Provider das Problem nicht, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Zum einen kannst Du Deinen Tarif außervertraglich kündigen und Dich für einen neuen Provider entscheiden. Zum anderen hast Du Recht auf Kostenerstattung. Nach dem geänderten Telekommunikationsgesetz zahlst Du nur für die Bandbreite, die Du auch nutzen kannst. Die Kostenerstattung lässt sich mit dem Tool der Verbraucherzentrale ermitteln.

Wi-Fi Symbol auf einem Laptop.

Welches Internet ist schnell genug?

Wie Du siehst, gibt es einige Wege, um das Internet schneller zu machen. Doch natürlich haben die oben vorgestellten Lösungen ihre Grenzen. Darum solltest Du bereits bei der Wahl Deines Internet-Tarifs die passende Geschwindigkeit wählen.

  • 16–50 Mbit/s genügen für Gelegenheitsnutzer. Singles, die nur ihre Emails checken, Websites öffnen sowie ab und zu Videos und Musik streamen möchten, sind mit günstigen Tarifen gut beraten.
  • 50–100 Mbit/s sollten es sein, wenn Du in HD-Qualität streamen möchtest. Auch für kleine Familien und WGs lohnt sich diese Bandbreite. So kann jeder Nutzer genug Internet-Speed nutzen.
  • 100–200 Mbit/s sind schnell genug, damit mehrere Haushaltsmitglieder surfen, 4K-Filme streamen und Online zocken können – selbst, wenn viel Bandbreite benötigt wird.
  • Sehr große Haushalte und Nutzer, die besonders schnelles Internet für ihre Arbeit benötigen, sollten Tarife mit mehr als 250 Mbit/s wählen.
Ein Lan Kabel.

Langsames mobiles Internet – was tun?

Nicht nur zuhause sind Nutzer von langsamem Internet betroffen. Auch wer mit mobilen Daten surft, ärgert sich manchmal über einen Einbruch der Geschwindigkeit. Das kann folgende Gründe haben:

Datenvolumen aufgebraucht

Du hast trotz 5G langsames Internet? Dann ist Dein Datenvolumen evtl. aufgebraucht. In dem Fall drosseln Provider die Geschwindigkeit auf wenige Kilobytes pro Sekunde: Du kannst zwar noch Emails und WhatsApp-Nachrichten checken. Doch das Öffnen von Websites wird zur Geduldsprobe. An Streaming ist kaum zu denken.

Zum Glück gibt es eine einfache Lösung: Nahezu jeder Provider bietet zusätzliches Volumen an, wenn die mobilen Daten verbraucht wurden. Die Kosten reichen von 5 Euro für 500 MB bis zu 30 Euro für 500 GB. Damit zahlst Du pro MB bzw. GB weit mehr als im regulären Tarif. Wenn Dir das Volumen öfter ausgeht, solltest Du über ein Upgrade des Handy-Tarifs nachdenken. Das geht oft sogar vor Ende der Vertragslaufzeit.

Schlechte Netzabdeckung

Natürlich spielt auch der Standort eine Rolle. Das weiß jeder Handy-Nutzer, der zwischen Großstadt und „flachem Land“ wechselt. Je nach Ort kannst Du nicht mit 5G, sondern nur in LTE-Geschwindigkeit surfen. Aufschluss liefert diese Karte von Geoportal.de. Aber auch innerhalb eines Gebiets gibt es Unterschiede. Bäume und gut isolierte Gebäude stören z. B. den Empfang, sodass ein ohnehin schon schwaches Signal weiter reduziert wird.

Überlastetes Netzwerk

Je mehr Nutzer gleichzeitig mobiles Internet nutzen, desto langsamer ist die Geschwindigkeit. Vor allem früh morgens und abends kann es zu einer Überlastung des Handy-Netzes kommen. In diesen Zeiten lohnt es sich, zum WLAN zu wechseln.

Zu viele Apps im Hintergrund

Auch das Smartphone kann ein Grund für langsames Internet sein. Viele Apps senden und empfangen pausenlos Daten. Das geschieht oft im Hintergrund und zehrt an der Bandbreite. Du solltest darum überprüfen, welche Apps besonders viele mobile Daten verbrauchen.

  • Android-Nutzer finden diese Infos in den Einstellungen. Tippe auf Deine SIM-Karte und wähle den Menüpunkt „Datennutzung durch Apps“.
  • Auf dem iPhone öffnest Du die Einstellungen und „Mobile Daten“. Scrolle nach unten, um den Datenverbrauch der einzelnen Apps zu sehen.

Besonders hungrige Apps kannst Du deaktivieren – oder Du wechselst in den Datensparmodus. Dann werden Daten nur übertragen, wenn Du im WLAN angemeldet bist.

Überfüllter Browser-Cache

Auch Smartphone-Browser speichern Daten, um Websites schneller zu laden. Dies kann den gegenteiligen Effekt haben und die Geschwindigkeit ausbremsen. Die Lösung: lösche den Cache am besten alle paar Monate. Wie auf dem PC gehen wichtige Daten dabei nicht verloren. Evtl. musst Du Dich jedoch auf Websites neu anmelden.

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