Alternativen zu Google Maps

Waze, Maps.me und Co. – die besten Alternativen zu Google Maps

Google Maps gehört zu den absoluten Schwergewichten, wenn es um Karten und Navigation geht. Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen diese App jeden Monat – kein Wunder, ist sie doch auf vielen Smartphones vorinstalliert.

In Sachen Funktionsumfang und Genauigkeit kann dem Riesen aus Kalifornien so schnell niemand die Stirn bieten. Dennoch gibt es einige Dinge, die Nutzer an Google Maps kritisieren: Begrenzte Möglichkeiten für Offline-Karten gehören ebenso dazu wie eine vollgepackte Benutzeroberfläche, die ältere Handys ausbremsen kann – sowie ein problematischer Umgang mit persönlichen Daten.

Hier springen alternative Navigations-Apps in die Bresche. Welche von ihnen die richtige für Deine Bedürfnisse ist, verraten wir im folgenden Artikel:

Waze App

Waze

Waze begann als Crowdfunding-App, wurde aufgrund der enormen Popularität jedoch schon 2013 von Google gekauft. Erstaunlicherweise verschmolzen die Kalifornier Waze nicht mit Google Maps. Stattdessen sind beide Apps weiterhin einzeln verfügbar – und das hat gute Gründe:

Auf den ersten Blick wirkt Waze wie eine gewöhnliche Navigations-App: Das heißt, Du gibst Dein Ziel ein und erhältst dann die optimale Route. Nach dem Losfahren kommt jedoch ein überaus nützliches Feature zum Tragen: Waze warnt dich vollautomatisch vor Behinderungen wie Staus, Sperren, Unfällen oder Radarfallen.

Möglich macht es der „Melden“-Button. Mit wenigen Handgriffen kannst Du angeben, um welches Problem es sich handelt, und sogar einen Kommentar oder ein Foto hinzufügen. Dank der riesigen Community von über 100 Millionen Nutzern entstehen so Karten, die nahezu in Echtzeit aktualisiert werden. Und nicht nur das: Du kannst sogar eine Autopanne melden, die anderen Nutzern angezeigt wird. So kommt Dir mit etwas Glück ein „Wazer“ zuhilfe.

Darüber hinaus bietet die App noch andere hilfreiche Funktionen:

  • Routen lassen sich für verschiedene Fahrzeugtypen optimieren. Wählst Du beispielsweise E-Autos, sucht die App eine Strecke mit mehr Ladestationen aus.
  • Wenn Du Deine Route geplant hast, kannst Du die gewünschte Ankunftszeit wählen – etwa in einer Stunde oder am nächsten Tag. Ist es dann so weit, verrät Dir Waze, wann Du losfahren musst – natürlich unter Berücksichtigung des aktuellen Verkehrsaufkommens.
  • Waze schlägt Dir eine alternative Route vor, wenn die Verkehrsstörungen zu gravierend sind.
  • Am Ziel angekommen, werden Dir Parkplätze in der Nähe angezeigt. Die App setzt sogar einen Pin auf Deinen Parkplatz, sodass Du leicht wieder zurückfindest.
  • Falls Deine Freunde bei Waze registriert sind, kannst Du deren Standort nachverfolgen – natürlich nur, wenn sie dieses Feature aktivieren.

Im Gegenzug solltest Du folgende Nachteile von Waze beachten:

  • Die App ist werbefinanziert, weshalb dich immer mal wieder Banner erwarten. Beim Fahren ist das zum Glück nicht der Fall. Stehst Du jedoch an einer Ampel oder auf einem Rastplatz, zeigt Dir die App Orte wie Tankstellen oder Restaurants in der Nähe an. Hier bietet Google Maps eine dezentere Lösung: Zahlende Firmen können ihre Eintragungen hervorheben lassen. Das mag die Objektivität trüben, erübrigt jedoch das Wegklicken von Werbung.
  • Waze ist und bleibt eine reine Navigations-App. Weder kannst Du nach interessanten Orten in der Umgebung suchen; noch werden Dir Öffnungszeiten, weiterführende Informationen oder Rezensionen angezeigt – etwa für Ausflugsziele oder Restaurants. Auch über öffentliche Verkehrsmittel gibt die App keine Auskunft. Das macht Waze als Standalone-App für Touristen nur bedingt geeignet.

Auf der anderen Seite kommt dieser Umstand der Geschwindigkeit zugute: Während Google Maps ältere Handys mit seiner Datenfülle ausbremsen kann, präsentiert sich Waze aufgrund der entschlackten Karten super-schnell.

Maps.me

Maps.me

Maps.me gehört zu den beliebtesten Google Maps-Alternativen und punktet mit einem ähnlichen Funktionsumfang. Was die App jedoch so interessant macht, sind die Offline-Karten.

Zum Vergleich: Bei Google Maps musst Du Offline-Karten manuell erstellen, indem Du einen Ausschnitt der Karte speicherst. Dieser darf nur eine bestimmte Größe haben. Dagegen fragt dich Maps.me bereits beim Betrachten der Karte, ob Du sie offline speichern möchtest. Das funktioniert auf Wunsch für ganze Regionen oder Länder. Meistens ist diese Funktion nützlich – jedoch nicht immer: Wenn Du beispielsweise nur eine Nacht in Bangkok bleibst, bringt es Dir wenig, dass die App ganz „Süd-Thailand“ als 300 MB große Offline-Karte anbietet. Hier erlaubt Google Maps eine präzisere Auswahl, sodass Du Speicherplatz sparen kannst.

Kommen wir zur Qualität des Kartenmaterials: Anders als Google Maps greift Maps.me auf die Daten von OpenStreetMap zurück, die frei verfügbar sind. Der Vorteil: Jeder Nutzer kann eigene Orte zur Karte hinzufügen. Dementsprechend findest Du mit Maps.me eine Fülle an Geheimtipps, die Dir mit Google Maps evtl. entgehen würden. Außerdem musst Du Dir keine Gedanken über das Urheberrecht machen, wenn Du Kartenausschnitte auf Deiner Website oder Deinem Blog veröffentlichst.

Natürlich hat der kostenlose Kartenservice auch einen Nachteil: Wie detailliert und genau die Informationen über Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Geschäfte etc. sind, hängt von der Community ab. Hat sich noch niemand die Mühe gemacht, diese Infos einzutragen, gehst Du als Nutzer leer aus. Auch Bewertungen suchst Du bei Maps.me meist vergebens – obwohl die Möglichkeit dafür vorhanden wäre. Wer die Google-typische Informationsflut gewohnt ist, könnte enttäuscht werden. Alle anderen freuen sich über Karten, die aufgrund weniger Daten super-schnell geladen werden. 

Ein zweischneidiges Schwert ist die Navigation: Auf der einen Seite zeigt Dir Maps.me auch Fußgänger- und Fahrradrouten offline an, während Google Maps für diese Features eine Internetverbindung benötigt. Auf der anderen Seite sind die Informationen für öffentliche Verkehrsmittel äußerst dürftig – vor allem auf dem flachen Land.

City Mapper

City Mapper

Wie der Name vermuten lässt, wurde diese App für das Reisen in Städten entwickelt – und dort glänzt sie auf ganzer Linie.

Nach dem Start gibst Du das Ziel Deiner Wahl ein. Nun kannst Du dich entscheiden, wie Du dorthin gelangen möchtest: mit dem Auto, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der letzte Punkt ist am interessantesten, denn hier deckt City Mapper das komplette verfügbare Spektrum ab: von Bus, Bahn und Taxis über Bergbahnen bis zu E-Scootern und Fähren. Ein Klick auf das Transportmittel genügt, schon siehst Du den Abfahrtsort und die nächste Abfahrtszeit. Sogar die Preise werden angezeigt – ein Feature, das wir bei Google Maps bisher vermissen.

Ebenfalls praktisch: Dank eingebautem Regen-Radar schlägt Dir City Mapper stets eine Route vor, auf der Du möglichst trocken bleibst. Wer laufen oder Fahrrad fahren möchte, erhält Ausschluss über die verbrannten Kalorien, und auch Uber-Taxis lassen sich komfortabel mit der App buchen. Außerdem kannst Du häufig benutzte Routen speichern.

Ein Manko: Auch wenn die Auswahl beständig wächst, funktioniert City Mapper noch nicht in allen Städten.

Apple Maps

Google Maps ist bereits seit geraumer Zeit für iOS-Smartphones verfügbar. Doch das hält Apple nicht davon ab, seine eigene Karten-App weiterzuentwickeln. Der Funktionsumfang ist weitgehend identisch. Unterschiede zeigen sich allerdings im Detail:

Da wäre zum Beispiel die Art der Darstellung: Während Dir Google Maps beim Navigieren eine flache Karte zeigt, besitzt Apple Maps einen 3D-Modus, mit dem Gebäude und landschaftliche Features deutlich hervorgehoben werden. Das erleichtert nicht nur die Orientierung, sondern sieht auch noch schick aus – vor allem im Nachtmodus.

Insgesamt präsentiert sich das Interface etwas schlanker als bei Google Maps. Die Apple-App besitzt lediglich eine Toolbar am unteren Rand, über die Du alle Funktionen aufrufen kannst. Und auch die Karte wirkt entschlackter. Zwar zeigt Dir auch Apple Maps eine Fülle an interessanten Orten; doch erst, wenn Du weiter hineinzoomst.

Bei der Navigation schenken sich die Konkurrenten nichts: Beide Apps greifen auf Verkehrsinformationen in Echtzeit zurück, besitzen Spurassistenten, Geschwindigkeits-Warnungen, alternative Routen und vieles mehr. Auch für die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Apps geeignet. Während Google Maps Dir dank Echtzeit-Daten immer anzeigt, wie voll es im Zug oder Bus gerade ist, kontert Apple Maps mit einem anderen praktischen Feature: Die App erinnert dich kurz vor der Haltestelle ans Aussteigen. Außerdem zeigt Apple Maps die Entfernung zum Verkehrsmittel Deiner Wahl an – nützlich, wenn dieses sich verspätet.

Here WeGo App

HERE WeGo

Unter dem Schlagwort „Maps & Navigation“ vereint HERE WeGo alle Funktionen, die eine Karten-App von heute haben sollte – ohne dabei das Rad neu zu erfinden. Die Navigation funktioniert annähernd identisch zu Google Maps. Jedoch bietet diese App einige Vorteile:

  • Wie bei Maps.me lassen sich Offline-Karten für ganze Länder und sogar Kontinente speichern.
  • Wenn Du auf der Karte heranzoomst, kannst Du einzelne Hausnummern erkennen.
  • HERE WeGo zeigt Dir beim Fahren weniger Informationen auf der Karte an als Google Maps – ideal, wenn Du Ablenkungen vermeiden möchtest.
  • Insgesamt ist die App wesentlich schlanker – und nimmt nur knapp die Hälfte des Speicherplatzes weg, den Google Maps benötigt.

Trotz dieser Vorteile kann HERE WeGo der Konkurrenz aus Kalifornien bei der Navigation noch nicht das Wasser reichen. Nicht nur ist es unmöglich, während der Fahrt Zwischenstopps hinzuzufügen. Auch beim Umgang mit Störungen hat Google Maps die Nase vorn – und leitet dich beispielsweise automatisch um einen Stau herum.

Die Informationen auf der Karte sind spärlicher: Zwar zeigt Dir HERE WeGo alle wichtigen Informationen wie Name, Website, Kontaktinfos und Öffnungszeiten an. Ein Bewertungssystem fehlt jedoch.

OsmAnd

Diese App basiert ebenfalls auf dem frei verfügbaren Kartenmaterial von OpenStreetMap und richtet sich vor allem an Outdoor-Nutzer wie Wanderer und Fahrradfahrer. Der Grund: nicht nur kannst Du Karten bequem auf Deinem Smartphone speichern; Auf Wunsch lässt Du Dir auch die Topografie anzeigen – und weißt damit immer, welche Steigungen dich erwarten. In der Offroad-Darstellung werden Landschaften wie Hügel oder Wälder deutlicher hervorgehoben, und natürlich sind auch POIs wie Restaurants, Geschäfte, Tankstellen und Sehenswürdigkeiten vorhanden.

Ein weiterer Vorteil ist die Offline-Navigation: Während Google Maps diese Funktion lediglich für Autofahrer anbietet, kannst Du mit OsmAnd auch Fußgänger- und Fahrradrouten berechnen lassen, wenn Du gerade kein Internet hast. Und damit hören die Möglichkeiten nicht auf: Bist Du beispielsweise mit dem Mountainbike unterwegs, kannst Du das Routenprofil so einstellen, dass unbefestigte Straßen bevorzugt werden. Oder Du fährst Touren, die von anderen Nutzern geplant wurden: Das geht per Import von GPX-Dateien.

Ein Manko: Das Planen und Speichern eigener Touren ist in der App eine recht fummelige Angelegenheit. Hier bieten Desktop-Anwendungen wie Komoot wesentlich mehr Bedienkomfort.