Faltbare Smartphones kombinieren die Vorteile von Handys und Tablets. Sie bieten jede Menge Übersicht und lassen sich noch dazu platzsparend verstauen. Trotzdem haben viele Kunden Bedenken. Die Geräte gelten nicht nur als teuer. Auch Hardware, Displayschutz, Akku und Kameras können es nicht mit regulären Smartphones aufnehmen. Oder etwa doch? Wir wollten es genauer wissen. In diesem Artikel vergleichen wir die beliebtesten Foldables auf dem Markt. Erfahre jetzt, wie gut sich Falt-Handys mittlerweile schlagen und für welche Zielgruppe sie geeignet sind.
Auswahl an Geräten
Noch vor ein paar Jahren waren Foldables echte Exoten. Doch das hat sich geändert. Viele Hersteller haben mindestens ein faltbares Smartphone im Sortiment. Am bekanntesten ist wohl die Samsung Galaxy Z Flip- und Fold-Reihe. Sie erschien erstmals 2019 und ist in der 5. Generation erhältlich. Auch Huawei, Motorola, OnePlus, Honor und Oppo bieten ihre eigenen Foldables an. Google zog 2023 mit dem Pixel Fold nach, das 2024 einen Nachfolger bekommt.
Kurz gesagt: Käufer haben die Wahl zwischen mehr als 50 Foldables. Das passende Modell zu finden, war nie einfacher.
Ein Hersteller fehlt indes: Apple. Bisher wartet die Handywelt vergeblich auf ein faltbares iPhone. Doch dieses wird kommen – wenn man Analysten und Leakern glaubt. Gerüchten zufolge peilt Apple 2026 als Erscheinungsjahr an.
Designs
Eines haben alle Foldables gemeinsam: Sie lassen sich platzsparend zusammenklappen. Wie das Ganze funktioniert, unterscheidet sich jedoch von Gerät zu Gerät. Zwei Varianten stehen zur Auswahl:
Book-Style
Diese Foldables messen zusammengeklappt meist 6 Zoll. Damit erinnern sie an reguläre Smartphones. Der Unterschied: Du kannst sie wie ein Buch öffnen und erhältst einen größeren Bildschirm. 7–8 Zoll sind die Norm – perfekt für Multitasking, Filme und Spiele. Wer sein Smartphone blitzschnell in ein Tablet verwandeln möchte, wird Book-Style Foldables lieben.
Zu den bekanntesten Vertretern gehören:
- Samsung Galaxy Z Fold 5
- Honor Magic V2
- OnePlus Open
- Google Pixel Fold
Clamshell
Das Clamshell-Design ist nicht neu. Bereits die Handys der frühen 2000er-Jahre ließen sich nach oben aufklappen. Doch natürlich prangt heute keine Tastatur mehr unter dem Display. Stattdessen wird der Bildschirm selbst in der Mitte geteilt. Viele Geräte messen zusammengeklappt nur 8 x 7 cm. Damit eignen sie sich perfekt für kleine Taschen. Entfaltet bringen sie es dann auf stolze 6,7 bis 7 Zoll.
Zu den Smartphones mit Clamshell-Design gehören:
- Samsung Galaxy Z Flip 5
- Motorola Razr 40
- Oppo Find N3 Flip
- Huawei Pocket 2
Gehäuse-Dicke
Smartphones werden immer schlanker – vor allem im Premium-Segment. Geräte wie das iPhone 15, Samsung Galaxy S24 oder Xiaomi 13 messen 8 mm oder weniger. Foldables können hier leider nicht mithalten. Durch ihr Klapp-Design fallen sie automatisch dicker aus.
Zum Glück zeigt ein Blick auf aktuelle Foldables: Hier hat sich viel getan. So war Samsungs erstes Falthandy Z Fold noch 15,5 mm dick. Heute – vier Jahre später – sind es gerade einmal 13,4 mm. Andere Hersteller schaffen es, ihre Foldables noch flacher zu bauen: so z. B. Honor. Das Magic V2 misst nur 10,1 mm. Es ist damit fast so schlank wie ein Nicht-Foldable.
Schutz
So praktisch Foldables sind – die Geräte galten lange Zeit als wenig robust. Vor allem zwei Probleme standen im Weg:
- Um Displays biegsam zu machen, muss das Glas mit Plastik angereichert werden. Dieses Material ist zwar bruchresistent – aber anfällig für Kratzer.
- Bedingt durch das Falt-Design bleiben Öffnungen im Gehäuse. So können Staub und Wasser eindringen.
Das erste Problem besteht noch heute: Es gibt keine Möglichkeit, Displays mit Gorilla Glass, Saphire Glass und Co. auszustatten und trotzdem faltbar zu machen. Fairerweise sollten wir aber anmerken: Wenn Du Dein Foldable zusammengeklappt transportierst, fällt dieses Manko kaum ins Gewicht. Das Display befindet sich geschützt zwischen den zwei Hälften des Smartphones. Riskant ist lediglich der offene Transport.
Viel getan hat sich beim Wasserschutz: Waren die ersten Foldables den Elementen noch schutzlos ausgesetzt, besitzen viele Geräte heute eine IPX4-Zertifizierung. Damit halten sie Spritzer und Regenwasser aus. Samsung und Google haben es sogar geschafft, ihre Foldables nach IPX8 wasserdicht zu designen. Nur Staubschutz fehlt. Für den Einsatz in der Wildnis oder auf Baustellen sind Foldables daher kaum geeignet.
Display-Spalt
Egal, um welches Foldable es sich handelt – ein Merkmal lässt sich nicht vermeiden: Da das Display auf- und zugeklappt wird, bleibt immer ein Spalt zwischen beiden Hälften. Bisher war dies für viele Nutzer Grund genug, faltbare Smartphones links liegen zu lassen.
Wir können Dich beruhigen: Das Scharnier-Design heutiger Foldables ist so ausgeklügelt, dass der Spalt kaum ins Auge fällt. Nur, wer genau hinsieht oder das Phone schräg hält, wird ihn sehen. Bei behutsamem Tasten kannst Du ihn mit den Fingern erfühlen. Doch wer tut das im Alltag schon?
Besonders ebene Displays erwarten Dich bei den Modellen Samsung Galaxy Z Fold 5 und Flip 5 sowie dem OnePlus Open und dem Motorola Razr 40 Ultra. Den Rekord hält jedoch Google. Das Pixel Fold besitzt so gut wie keinen Spalt zwischen den Displayhälften.
Langlebigkeit
Falthandys werden mehrmals täglich auf- und zugeklappt. Das beansprucht die Scharniere – und so fragen sich viele Nutzer: Funktioniert der Mechanismus auch nach Jahren noch einwandfrei?
Zum Glück können wir Entwarnung geben. Hersteller statten ihre Foldables mit hochwertigen Scharnieren aus.
Nehmen wir z. B. die Modelle Samsung Galaxy Z Fold 5 und Flip 5. Samsung verspricht, dass sich diese Smartphones mindestens 200.000-mal problemlos auf- und zuklappen lassen. Bei normaler Nutzung dürfte es also 5 Jahre oder länger dauern, bis sich Alterserscheinungen zeigen. Mittlerweile liegen Praxistests vor. Diese bestätigen: Selbst nach 400.000 Klapp-Vorgängen ist das Z Flip 5 noch zu gebrauchen – wenn auch mit Macken.
PS: Wer das Video ansieht, wird merken: Die Tester klappten das Gerät nicht nur auf und zu, sondern „quälten“ es mit Schmutz, Wasser, Eis und sogar Hitze. Dies macht das Ergebnis umso beeindruckender.
Samsung ist nicht allein. Auch andere Hersteller designen ihre Foldables für den Langzeit-Gebrauch:
- Google Pixel Fold: 200.000 Faltvorgänge
- Honor Magic V2: 400.000 Faltvorgänge
- OnePlus Open: 1 Millionen Faltvorgänge
Kurz gesagt: Bevor die Scharniere kaputtgehen, tritt höchstwahrscheinlich ein anderer Defekt auf: z. B. am Display oder Akku. Hier unterscheiden sich Foldables kaum von regulären Smartphones.
Display-Qualität
Wenn Du Wert auf visuelle Qualität legst, fragst Du Dich vielleicht: Können faltbare Display so gut aussehen wie reguläre Displays?
Die Antwort: Ja, können sie.
Nahezu jedes aktuelle Foldable besitzt einen AMOLED-Screen, der satte Kontraste und Farben liefert. Auch 120 Hz sind mittlerweile Standard. Damit wirken Animationen und Scroll-Bewegungen besonders flüssig. Die Helligkeit lässt keine Wünsche offen. Bis zu 1.000 Nits sorgen für ausreichende Sichtbarkeit im Freien – zumindest, solange die Sonne nicht direkt auf den Bildschirm scheint. Je nach Gerät erhältst Du Features wie ein Always On-Display, flexible Wiederholungsraten sowie HDR10 und Dolby Vision. Foldable-Käufer müssen also auf nichts verzichten.
Einziges Manko: Im Vergleich lösen Book Style-Foldables weniger scharf auf. Das liegt am größeren Bildschirm. Meist rangiert die Pixeldichte zwischen 378 und 426 ppi. Nicht-Foldables bringen es demgegenüber auf über 500 ppi.
Hardware
Ein faltbares Design ist schön und gut. Doch wenn zu wenig Leistung bereitsteht, wird die Bedienung zur Geduldsprobe. Glücklicherweise wissen das auch die Hersteller – und statten ihre Foldables mit starker Hardware aus. Beispiele gefällig?
- Schon seit Jahren verbaut Samsung in der Z Fold und Flip-Reihe die aktuelle Version des Snapdragon-Chips. Derselbe Chip treibt Samsungs Galaxy S-Reihe an.
- Beim Google Pixel Fold sorgt der Tensor G2 für schnelle Performance. Damit rangiert das Foldable auf einer Stufe mit dem Pixel 7.
- Honor Magic V2 und OnePlus Open besitzen den Snapdragon 8 Gen 2 – einen der stärksten Chips seiner Generation.
Kurz gesagt: Wer aufwändige Apps nutzen, große Dateien öffnen oder die neusten Spiele spielen möchte, kann dies problemlos mit einem Foldable tun. Leistungsunterschiede zu regulären Smartphones gibt es kaum.
Akku
Hersteller von Foldables haben mit einer Herausforderung zu kämpfen: Sie müssen die Hardware so platzsparend integrieren, dass der Faltmechanismus nicht blockiert wird. Chip und Kameras präsentieren sich hier pflegeleicht. Doch beim Akku galt lange Zeit der Grundsatz: „mehr Größe = mehr Kapazität“. Dementsprechend machten Foldables früher schlapp als reguläre Smartphones.
Zum Glück bleibt die Entwicklung nicht stehen. Statt einem großen Akku verbauen Hersteller nun zwei Super-Slim Zellen; oder sie setzen auf schlanke Silikon-Carbon-Batterien. Das Resultat: Foldables haben bei der Akku-Kapazität mächtig zugelegt. 4.400 bis 5.000 mAh sind Standard. Damit bieten sie eine ähnlich lange Laufzeit wie reguläre Smartphones.
Kameras
Viele Fotografen machen einen Bogen um faltbare Smartphones. Das verwundert nicht. Lange Zeit galten ihre Kameras als minderwertig. Doch wie sieht es aktuell aus?
Die gute Nachricht: Auch mit einem Foldable bist Du für verschiedene Fotomotive gewappnet. Nahezu jedes Modell besitzt heute 3 Kameras auf der Rückseite: eine Weitwinkelkamera als Allrounder, eine Ultraweitwinkel-Kamera für Panoramas und eine Telefoto-Linse zum Heranzoomen.
Die Megapixel-Zahl kann sich sehen lassen. Meist löst die Weitwinkel-Kamera mit 50 MP auf, während Ultraweitwinkel- und Telefoto-Kamera 10–12 MP besitzen. Dazu kommen Features wie Bildstabilisierung Autofokus und 4K-Videos.
Manche Foldables bieten sogar noch mehr:
- Das OnePlus Open besitzt eine Ultraweitwinkel-Kamera mit ganzen 48 MP – viermal mehr als die üblichen 12 MP. Wer Landschaften und Gruppen besonders scharf ablichten will, darf sich freuen.
- Mit dem Samsung Galaxy Z Fold 5 bist Du bereit für Videos der nächsten Generation. Dieses Foldable filmt nicht nur in 4K, sondern optional in 8K-Auflösung.
- Wenn es um Vergrößerung geht, kommt kein Falt-Handy an das Google Pixel Fold heran. Dank 5-fachem optischem Zoom fängst Du selbst ferne Motive gestochen scharf ein. Auch Portraits mit realistischen Bokeh-Effekten gehören zum Repertoire.
Trotz dieser Vorteile bleibt es dabei: Foldables besitzen nicht die stärksten Kameras im Smartphone-Kosmos. Riesige 1 Zoll-Sensoren, 200 MP oder Periskop-Kameras mit 10-fachem Zoom suchst Du vergebens. Wer seine Spiegelreflexkamera durch ein handliches Gerät ersetzen will, ist mit regulären Smartphones besser beraten.
Preis
Ausgeklügelte Falt-Mechanismen, große Displays und platzsparende Hardware haben ihren Preis: Foldables sind nach wie vor teurer als reguläre Smartphones. Für neue Geräte von Samsung, Google, OnePlus und Co. musst Du mindestens 1.000 Euro zahlen. An dieser Tatsache ist nichts zu rütteln. Samsung, Google und Co. entwickeln ihre Foldables für eine kaufkräftige, aber kleine Zielgruppe.
Trotzdem gibt es Hoffnung. 2023 überraschte Motorola die Smartphone-Welt mit dem Razr 40: einem Foldable unter 1.000 Euro! Auch Samsung zieht nach. Glaubt man Gerüchten, arbeiten die Koreaner bereits an einer Budget-Version des Galaxy Z Fold. Kostenpunkt: schlappe 800 USD (741 Euro). Die Zeiten, in denen Foldables ein Monatsgehalt kosteten, könnten damit bald vorbei sein.
Faltbare Smartphones – Wer sollte sie kaufen?
Foldables lohnen sich vor allem, wenn Du Platz in der Tasche sparen willst. Sog. Clamshell-Geräte lassen sich besonders kompakt verstauen. Oder bevorzugst Du die Maße eines Tablets zum Zusammenfalten? Dann sind Book-Style Foldables ideal.
Auch bei der Leistung haben die Geräte einen großen Sprung nach vorne gemacht. Hardware, Display und Akku können es mittlerweile mit regulären Smartphones aufnehmen. Der Wasserschutz ist besser als noch vor ein paar Jahren; Die Gehäuse sind weniger dick und der Spalt im Bildschirm fällt kaum noch auf. Kurzum: Nahezu alle Kritikpunkte wurden ausgemerzt!
Dass Foldables noch nicht Mainstream-tauglich sind, liegt an den Kosten. Reguläre Smartphones bieten eine ähnliche (oder stärkere) Leistung zum kleineren Preis. Du solltest daher genau überlegen, ob Du die Vorzüge eines Falt-Handys wirklich benötigst.
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